INSIDE ARTZINE #21

Ja, leck mich! Endlich begrüßt uns ein saftiger Schleckstengel zur 21. Ausgabe des Underground Artmagazins “Inside Artzine“ von Herausgeber und Künstler Jenz Dieckmann. Das wurde auch höchste Zeit, denn seit der letzten Ausgabe sind nunmehr über zwei Jährchen verstrichen. Aber Qualität benötigt nun Mal ihre Zeit und so erwartet uns eine wirklich exquisite Zusammenstellung der Werke verschiedenster Underground-Künstler des Globus, die den Kenner mit ihren mal ekligen, grotesken, faszinierenden, erotischen und immer auch aufrüttelnden Werken begeistern:

Inhalt

Schon auf der ersten Doppelseite werden wir von einer rosa-fleischigen, mit goldenem Geschmeide und haarlosen Ratten übersäten Monstrosität begrüßt, die wir dem philippinischem Künstler Jokiargu (https://www.inprnt.com/profile/jokiargu/) zu verdanken haben. Im krassen Gegensatz dazu - und das ist nicht nur typisch, sondern gar Grundvoraussetzung für vollendete Groteske - sehen wir schon gleich auf der nächsten Seite eine zarte, junge Schönheit von Christian Orillo (https://www.instagram.com/krizpii/?hl=de) aus Chile. Schluss mit Lustig ist spätestens mit der Kombination des düsteren Werkes von Stefan Gesell (http://www.fotosym.de/) und dem Gedicht “everyday life“ von Jenz Dieckmann (als Vollblutkünstler ist Jenz Dieckmann nicht nur Herausgeber des “Inside Artzine“, sondern auch für das markante, absolut gelungene Design des Magazins zuständig. Zudem bereichert er das “Inside Artzine“ mit eigenen Werken (in Bild und Textform) massiv.)

Bild 1: Pierre Fudaryli erschafft Werke voll dunkler Erotik.

Das besondere Featurette dieser Ausgabe ist die Vorstellung des mexikanischen Künstlers Pierre Fudaryli (http://fudaryli.com/principal/) mitsamt seiner düster-erotischen photographischen Kompositionen. Mein persönliches Highlight dieser Ausgabe folgt dann zugleich im Anschluss mit den makaberen Kunstwerken von Qi Xuan Lim (http://www.qimmyshimmy.com), welche uns eine mit Herzen gefüllte Fleischtorte und in wie Sardinen in Dosen aneinandergereihte Babyköpfe, Kinderärmchen, Brüste, Hirne und Zähne serviert. Als perfekte Ergänzung dazu gibt es im darauffolgenden Abschnitt “Art that will eat you“ ganz ähnlich geartete Beiträge weiterer Künstler mit eindeutigem Fokus auf unsere “Zähne“. Diese Werke lassen einem nicht nur das Blut in den Adern gefrieren, sondern lassen im Betrachter auch deutliche konsum- und gesellschaftskritische Botschaften erwachsen. Passende Textbeiträge der jeweiligen Künstler, im Anschluss, runden diese Passage ab. Beiträge, die man schon in Richtung “guro“ einordnen kann von SRBENk (http://sweetrubberberry.sakura.ne.jp) und Trevor Brown (https://babyart.krowndesign.com) gipfeln in den Beiträgen von Shintarokago (https://www.instagram.com/shintarokago1969/?hl=de), der bei mir zudem deutliche Junji Ito-Vibes auslöst. Eindeutig auf den Punkt, was Männer wollen, bringt es allerdings Oliver Marinkoski (https://www.instagram.com/olivermarinkoski/?hl=de), der einen Videogamecontroller mit primären und sekundären weiblichen Geschlechtsmerkmalen versieht und damit zum ultimativen “Toy“ umfunktioniert. Gerade für Freunde richtig dunkler Kunst ist die Vorstellung der CoproGallery in Santa Monica, die sich auf die schonungslose Präsentation der bildlichen Verkörperung der dunkelsten Seelenecken in Kunstform spezialisiert hat, auf höchste interessant. Auf keinen Fall missen möchte ich die Vorstellung passender Artbooks (viele davon von Künstlern, die auch in dieser Ausgabe präsentiert werden) im “Inside Artzine“, welche hier einen festen Platz einnimmt. Einen richtig herrlichen Schlag in die hochaktuelle politische Magengrube verpasst uns dann Jenz Dieckmann gegen Ende des Magazins, wohingegen auf der Rückseite des erlesenen Artmagazins die antichristliche Klosterschwester “Neon Demon“ von Sick Mick (https://www.artstation.com/sick666mick) ebenso, wie das flutschig-frische Frontcover, von der eindrucksvoll eingesetzten Lackbeschichtung profitieren.

Das wars nun von meinen Eindrücken des “INSIDE artzine #21“, das Magazin bietet darüber hinaus aber noch viele weitere geniale Eindrücke von den Werken weiterer herrlich-durchgeknallter Künstler, die es zu entdecken gilt.

Bild 2: Na, Prost Mahlzeit, was die chinesische Künstlerin Qi Xuan Lim hier auftischt, ist wirklich nur für den fortgeschrittenen Gaumen geeignet. Als wahrer Kenner, nehme ich aber gerne einen Happen zu mir. 🙂

Veröffentlichung

Das “INSIDE artzine“ erscheint in unregelmäßigen Abständen (etwa alle 1-2 Jahre) als Papermagazin (Format: Höhe: 29,7 cm; Breite: 21,0 cm) in englischer Sprache. Das Magazin existiert bereits seit 1993. Ausgabe Nr. 21 umfasst 60 Seiten in sehr guter Druck- und Papierqualität.

Eine tolle Lesevorschau findet ihr auf der Produktseite von “INSIDE artzine“. Dort könnt ihr das Magazin auch erwerben.

Fazit

Das “INSIDE artzine“ ist eines der Vorzeigeblätter der Underground-Kunstszene und stellt auf seinen prall erigierten Hochglanzschundseiten verschiedenste, herrlich durchgeknallte, talentierte Künstlerinnen und Künstler des gesamten Globus vor. “INSIDE artzine #21“ zählt für mich aufgrund seiner Bissigkeit und dem Fokus auf Erotik und Body-Horror sogar eine der gelungensten Ausgaben dar. Absoluter Geheimtipp für all Fans grotesker, dunkler und mutiger Kunst!

Verlag/ Label: INSIDE Artzine
Herausgeber: Jenz Dieckmann
Veröffentlichung: 00.00.2021
Seitenzahl: 60
ISBN: N/A
Altersfreigabe: unbekannt
Webseite: https://www.inside-artzine.de
Webseite 2: http://artscum.org
Webseite 3: Inside Artzine Facebook
Copyright Artikelbild: Oliver Marinkoski; INSIDE Artzine
Copyright andere Bilder: Bild 1: Pierre Fudaryli; Bild 2: Qi Xuan Lim

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