Schritte hallen durch dunkle Korridore, wo spärliche Fackeln gegen den Wind ankämpfen, um wenigstens etwas von der Dunkelheit abhalten zu können. Kirchenorgeln sind in der Ferne zu vernehmen und Mönschgesänge tragen ihr Klagelied bis zu den Gräbern der Friedhofskapelle, wo die Klänge von "The Temptations Of Humanity And Keys To Life And Death" ihren Ursprung haben. Hinter dem serbischen Projekt Demysterium verbirgt sich kein Unbekannter, handelt es sich doch dabei um den gleichen Musiker, der unter anderem auch Metatron Omega und Paleowolf betreibt. Ein recht fleißiger Bursche, der nun mit Demysterium ein ziemlich dunkles Kapitel aufschlägt, das sich irgendwo zwischen Black/Dark Ambient und Dungeon Synth einpendelt, anderseits aber auch nicht wirklich viel von sich preisgibt. Somit spricht vorrangig die Musik für sich, welche ihre Flankierung mittels düster verzerrter Artikulierung erhält, was der Atmosphäre zusätzlich Schmackes gibt. Unheilvoll geschwängerte Ambientschwaden sorgen für eine schauerliche Kulisse, welche in dieser Form Demysterium durchaus eine Portion an Eigenständigkeit attestiert.
"The Temptations Of Humanity And Keys To Life And Death" klingt ungemütlich und birgt eine teils bitterböse Aura, welche manchmal durchaus an Kerovnian gemahnt. Durch gelegentliche Orgelspiele gewinnt diese Publikation zeitweise noch an Dramatik, welche das bislang auch einzige Schaffen unter diesem Namen ist.
Fazit: Wer düstere Klänge verehrt und bedrohlich wirkende Aspekte und Spracheinwürfe als Pflichtbestandteil ansieht, der sollte sich mal diesen dunklen Batzen zu Gemüte führen. Aber Vorsicht, unvorsichtige Seelen werden vielmehr in einen unendlichen Abgrund blicken, der Selbige aussaugt und lediglich die sterbliche Hülle liegen lässt.
Artikelbild Copyright: Demysterium
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Gesamtwertung8/10 Very good