DISHARMONIC BALLET – Clinics Death

Eine recht krude Publikation ist das vorliegende Tondokument von Disharmonic Ballet geworden, welches digital bereits 2014 auf den Markt kam und die zweite Veröffentlichung darstellt. Jene ist dem Erstling bereits deutlich überlegen, ist doch eine positiv merkbare Entwicklung zu benennen. Um so beachtlicher ist jedoch die Tatsache, dass "Clinics Death" ursprünglich von 1994 stammt, was zum damaligen Zeitpunkt auch entsprechend nur auf Tape unters Volk gejubelt wurde. Vielleicht kann man sogar soweit gehen und behaupten, dass Disharmonic Ballet mit zu den Begründern jener Stilistik in ihrem Land gezählt werden dürfen. Streng genommen handelt es sich aber um ein Projekt, hinter dem ein gewisser Jaroslav Palat am Werkeln ist, der damit seiner Vorliebe zum rauhen und harschen Industrial Sektor frönt. Der Name des Projektes hätte dabei kaum passender gewählt werden können, denn von harmonischen Strukturen kann keine Rede sein. Vielmehr gibt sich der Musiker hier einer teils schwer verdaulichen Melange aus monotonen Loops und diversen Rhythmen hin, womit sich vielleicht so manch Hörer schwertun wird. Kracherprobte Freunde werden hingegen mit "Clinics Death" eine feine Publikation vorfinden, welche in längst vergangene Tage entführt, fernab von glatt polierter Technik und anderweitig gekünstelt aufgesetzten Klängen- meinereiner konnte schnell mit den sieben Stücken Freundschaft schließen, andere brauchen vielleicht etwas mehr Zeit, um mit Strukturen und Eingebungen klar zu kommen.

Fast als eine Art Lehrstunde könnte man diese Veröffentlichung benennen, wo es beständig rauscht, kratzt und fiept, ohne jedoch zu irgendeinen Zeitpunkt in sinnlosen Krach auszuarten. Vielmehr schafft es Jaroslav Palat auf gekonnte Weise, Atmosphäre mit markanten Aufbauten zu vereinen, weshalb "Clinics Death" allen Liebhabern des Old School Industrial ans Herz gelegt sei.

Sicherlich ist es Ansichtssache, nach welchen Maßstäben man in der heutigen Zeit ein solches Album wertet. Da dies mein Erstkontakt mit dem Werk ist, so kann ich natürlich unvoreingenommen daran gehen, weshalb hier einzig und allein mein Geschmack und Bauchgefühl ausschlaggebend ist. Eine wirklich sehr bemerkenswerte Scheibe!

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