Das kanadische Duo Northumbria gehört zu jenen Musikern, die sich im Laufe der Zeit immer weiter entwickeln und verbessern konnten, und sich somit auch zu einer festen Größe etablieren konnten. Mit "Isolering" steht nun neues Material der beiden Künstler an, welche ihre Publikation dem kürzlich verstorbenen Cesar Alexandre (Mount Shrine) gewidmet haben. Und Northumbria haben dem Hörer viel mitzuteilen, was sich bereits bei dem monumentalen Opener "Meditation" zeigt. Eine gute halbe Stunde verbraucht jenes Stück, was natürlich gleich am Anfang auch eine ordentliche Ansage ist. Man kennt das Problem, wenn es um solch lange Kompositionen geht, gerade im Bezug zum haltenden Spannungsbogen. Aber auch auf die Tatsache hin, dass in diesem Fall ein recht langsamer Songaufbau zum Vorschein tritt, so kann man Northumbria bescheinigen, damit ein schönes Stück Musik vertont zu haben, welches als überaus angenehm zu benennen ist. Dass folgende "Fantasy" gemahnt mit seinen angeschlagenen Gitarren auch etwas an alte Northaunt, wobei hier depressive Grundzüge auszumachen sind. Einfache Mittel können in der Tat durchaus ausreichen, um diesbezüglich eine gewisse desolate Stimmung zu erzeugen, was man bei dem Stück auch geschafft hat. "Idyll" bleibt dieser Ausrichtung ebenso treu, ehe mittels "Suspension" eine schöne sphärische Komposition für den Ausklang sorgt.
Ein stimmiges Artwork schmückt auch in diesem Fall die vorliegende Publikation, welche Live-Improvisationen beinhaltet und mit dem Titel "Isolation" (norw.) perfekt auf Northumbria zugeschnitten ist. "Isolering" vermag zwar nicht an die beiden starken Vorläufer anzuschließen, kann dafür aber dennoch für sich sprechen. Für debile Gemüter ist dieser Trip jedoch weniger empfehlenswert.
Artikelbild Copyright: Northumbria
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Gesamtwertung7/10 Good