Ein neuer Name ist geboren- Wydraddear nennt sich das Projekt aus Frankreich, wo ich doch gleich mal spitz werde. Frankreich gehört für mich zur Speerspitze, was Dark Ambient anbelangt, aber da bin ich hier doch nicht so richtig. Vielmehr fällt "Hermit Of The Great Whole" unter die Rubrik Dungeon Synth, welche ja der Nasenzwerg von Mortiis mehr oder weniger ins Leben gerufen hat, wobei das Artwork schon sehr interessant auf mich wirkt. Aber passt das bei der Mucke auch? Vom gesamten Eindruck muss gesagt werden, dass die Publikation schon ziemlich einseitig ausgefallen ist, die zwar durchaus so etwas wie schummrige Momente fabriziert, allerdings in Sachen variabler Aufbauten noch viel Luft mit sich bringt. Die Stilistik mag ja so gesehen in Ordnung gehen, aber warum agiert man in solch eng gesteckten Grenzen? Das hier gute Ansätze gegeben sind, dies steht außer Frage, vor allem dann, wenn man mal "Dead Mage" durchleuchtet. Gegenüber stehen dann aber auch ausdruckslose Vertonungen, die kaum Interesse wecken können und somit dem Ganzen einen ehr durchwachsenen Eindruck verleihen.
"Hermit Of The Great Whole" gehört zu jener Sorte von Werken, die man sich einmal anhört und dann auch erst mal längere Zeit genug davon hat. Auf Dauer regiert nämlich ehr Monotonie, weshalb das Teil entweder in der Schublade verschwindet oder man total vernarrt sein muss, in 08/15 Outputs.
Bei Kerzenschein und nächtlichen Spaziergängen auf dem Friedhof mag "Hermit Of The Great Whole" vielleicht zumindest etwas funktionieren, stellt dafür aber anderseits vorbildlich zur Schau, nichts Lebendiges zu enthalten. Düstere Schattenwesen können ja mal reinschauen, ein Muss ist diese Veröffentlichung aber keinesfalls. Wenn der Musiker in Zukunft sein Repertoire noch erweitern würde, dann könnte es mit Wydraddear auch besser klappen.
Artikelbild Copyright: Wydraddear
-
Gesamtwertung3/10 Bad