Aus dem Reich des Dungeon Synth kommen mittlerweile Heerscharen von Pseudo-Trollen und Möchtegern-Zauberern an die Oberfläche gekrochen und überfluten den Markt mit teils echt belanglosem Müll. Wallachian Cobwebs ist mir ein Begriff, und zwar in positiver Hinsicht. Der Vorgänger konnte sich nämlich durchaus hören lassen, weshalb ich in dieser Sache auch gar nicht mal mit einem komischen Gefühl herantrete. In einem stimmigen Artwork gekleidet, so warten acht Vertonungen unter dem Mantel des mystischen Spektrums, mit dem Wallachian Cobwebs eine gelungene Nische für sich schaffen konnte. Auch auf "Night Sobbed A Potion Diseased" ist es alles andere als langweilig. Von festlich bis dramatisch, so wird geladen in feucht modrige Gemäuer, wo Schatten wandern, Winde ihre Kreise ziehen und der Mond das dunkle Gemäuer spärlich erhellt. Dem Gefrierpunkt recht nahe, so blitzt ein "A Lonely Work" als Musterbeispiel hervor, wobei Flankierung mittels düsterer, erzählerischer Stimme erfolgt. Aber auch klassische und sogar martialisch anmutende Ansätze kommen zum Einsatz, wobei besonders das Titelstück seine Erwähnung finden sollte.
Dungeon Synth muss nicht kitschig oder vorpubertär klingen. Auf "Night Sobbed A Potion Diseased" spielt vielmehr ein schon schauriger Aspekt eine gewichtige Rolle, mit welcher man sich mal wieder positiv hervorheben kann. Da sollte wirklich ein Großteil ähnlich agierender Pappnasen ganz schnell die Kurve kratzen. Ich muss gestehen, dass Wallachian Cobwebs gewachsen ist.
Wer mit dieser Art von Musik etwas anfangen kann und ein Augenmerk auf Qualität hat, der sollte diesem Projekt unbedingt eine Chance geben. Wallachian Cobwebs schafft hier abermals das, woran andere ums verrecken nicht herankommen- ein qualitativ starkes Dungeon Stück, wo Atmosphäre und Geschichte zu einem Ganzen zusammen wachsen. Weiter so!
Artikelbild Copyright: Wallachian Cobwebs
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Gesamtwertung8/10 Very good