Apoptose gehört für mich zu jenen deutschen Projekten, die sich mit ihrem Stil ein recht eigenes Standbein erschaffen haben, und dabei qualitativ ständig im oberen Level zu finden sind. Natürlich ist auch in vorliegender Sache eine persönliche Entwicklung nicht ausgeblieben, denn mit den frühen Werken ist Apoptose nur noch bedingt vergleichbar. Ob man das nun für gut befindet, sollte aber jeder für sich entscheiden. Vielmehr hat man in einer sehr eingängigen Klangwelt festen Fuss gefaßt und serviert angenehme, ja fast schon massentaugliche Klänge. Als negativ ist dieser Umstand allerdings nicht unbedingt zu werten, denn auch "Die Zukunft" birgt schöne und eingängige Klangspektren, die mitunter wohlig anmutende Atmosphäre spendieren. Unterstützt durch beteiligte Gastsänger/innen, so verspricht der Blick durch das Fenster eine verlorene Gegenwart, was musikalisch gelungen umgesetzt wurde und gesanglich interessante Steigerungen präsentiert. So etwa mit "What Power Art Thou?", wogegen "Medizin" im Bezug zu Melodie ein wahrhafter Hörgenuss geworden ist. Apoptose verbindet auf "Die Zukunft" nachdenkliche Aspekte mit eingängigen Aufbauten, was dem Projekt vielleicht sogar zu einer größereren Hörerschaft verhilft.
Zugegebenermaßen bin ich etwas vorsichtig an "Die Zukunft" herangetreten, schien mir das Werk in seiner Art der stilistischen Ausrichtung doch schon irgendwie fast poppig ausgefallen. Allerdings ist dies nicht so wirklich gegeben, denn die schmeichelnden Electronica umgarnen auch hier den Hörer auf ihre eigene Art und zeigen auf, dass Apoptose noch immer für wunderschöne Musik steht.
Apoptose hat mich noch nie enttäuscht und wird auch mit vorliegendem Album seinen Platz in meine traute Sammlung finden. Den mächtigen Frühwerken kann man zwar nicht das Wasser reichen, aber wer auf verzaubernde Electronica kann, der wird hier zugreifen müssen, zumal ein kleiner Blick über den Tellerrand nie schaden kann.
Artikelbild Copyright: Apoptose
-
Gesamtwertung7/10 Good