HIEMIS – Hyperborea

Das mystische Hyperborea bietet diversen Musikern immer wieder eine Basis, um sich klanglich bemerkbar zu machen, wobei sich natürlich die Ausrichtung im Drone- und Dark Ambient perfekt dafür eignet. So hat man dies auch schon mitunter bei Sun Through Eyelids umgesetzt, hier geht es aber um Hiemis. Viel ist über das Projekt nicht in Erfahrung zu bringen, welches seine Heimat in Spanien und früher unter dem Namen Silent Love Of Death Darkfolk dargebracht hat. "Hyperborea" bringt sechs Vertonungen zum Vorschein, wobei die Reise mit einem "Yikilth" erst einmal ziemlich unauffälilg beginnt. Ändern tut sich dieser Umsrand aber im folgenden "Urbo-Sathla", wo eine interessante Symbiose aus dunklem Ambient und klarem Frauengesang erfolgt. Und ewig lockt das Weib, so könnte man meinen, denn mit jener Stimmbeigabe ist ein schöner und geheimnisvoller Ruf aus der Ferne auf den Plan getreten. Eine wahrhaft starke Vorstellung, wo tief greifende Atmosphäre aufbricht und der Hörer gespannt auf das noch Kommende lauert. So langsam löst sich der Schleier der mystischen Thematik auf, wobei jedoch "Tsathoggua" nicht wirklich eine Entfaltung findet. Denn interessanterweise sind es gerade die längeren Stücke, mit denen Hiemis am besten zu fruchten vermag. Langsamer Aufbau und drückende Schwere verschaffen nämlich zum Beispiel auch "Voormithadreth" und "Polarion" zu einer vorderen Position auf dieser Publikation. Aber wie man schon merkt, so ist das Album im Gesamtpaket eine durchaus ordentliche Angelegenheit, wo hier und da noch Luft ist, anderseits aber auch sehr stimmige Momente platziert wurden. Wer im physischen Format mit "Hyperborea" Freundschaft schließen will, dem sei noch gesagt, das diese Veröffentlichung lediglich auf 99 Exemplare limitiert ist.

Eine neue Idee wird mit "Hyperborea" sicherlich nicht aufgegriffen, aber für Liebhaber geheimnisvoller Welten, die sich besonders in längeren Kompositionen wohlfühlen, dürfte hier sicherlich so einiges überzeugen. Ein gutes Werk ist dem spanischen Projekt dennoch zu bescheinigen, welches noch relativ junglebig ist und deshalb auch noch am Anfang steht. Trotzdem, die Konkurrenz ist groß, weshalb man mit Hiemis noch weiter an sich arbeiten sollte. Also weiter so!

Artikelbild Copyright: Noctivagant

  • Gesamtwertung
    7/10 Good

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