Auch die russische Ambient Szene gedeiht recht prächtig, denn wie schon das großartige Projekt Kshatriy, so hat auch Desolate Horizons dort seinen Ursprung. Constantine Horizon ist dabei alles andere als einer der Musiker, die halt immer mal etwas veröffentlichen, wenn die Zeit gekommen ist. Unter Desolate Horizons sind nämlich bereits schon zahlreiche Releases publiziert wurden, vorliegendes "The Noise Is Still There" stammt dabei von 2018. Basierend auf getragenen und ruhigen Ambientschwaden, so schafft man es hier schon frühzeitig ein schönes Fundament aufzubauen, merkt zugleich aber auch, dass Constantine Horizon einen festen Weg beschreitet, was nun zwar nicht als schlecht befunden werden muss, aber anderseits eben zugleich schon mal irgendwelche Überraschungen ausschließt. Eine gute Basis ist hier ohne Frage gegeben, aber warum macht man da nicht mehr draus? Sind die Vertonungen einmal angelaufen, so ändert sich im weiteren Verlauf nicht mehr wirklich viel, der Vorteil bei diesem Werk liegt somit eigentlich nur darin, dass dieses unauffällig nebenbei laufen kann, ohne Angst haben zu müssen, irgendetwas zu verpassen. Tut man nämlich nicht, auch wenn das jetzt hart klingt. Ein schönes Artwork wird zumindest kaum ausreichen, um mit Desolate Horizons Aufmerksamkeit zu erzielen, aber vielleicht passiert ja in Zukunft noch irgendetwas.
"The Noise Is Still There" geht fraglos warm und recht angenehm in den Ohrgang und lässt sich im Grunde genommen auch jederzeit evaluieren. Aber auf der anderen Seite fehlen hier irgendwie gewisse Anreize, denn markante Passagen mit gegebenen Wiedererkennungswert sind nicht wirklich vorhanden. Wer eine reine Ambient Scheibe sucht, mit welcher man runterfahren kann, der wird mit diesem Werk aber auf seine Kosten kommen. Wer hingegen etwas erwartet, was mit prägenden Passagen bestückt ist, der hört vorher Probe.
Artikelbild Copyright: Desolate Horizons
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Gesamtwertung6/10 Normal
