Die vorliegende Veröffentlichung lies mich anfangs aufgrund der Namen erst einmal das Ganze in der Krachecke vermuten. Doch weit gefehlt, ist "Black Rider" doch ein überaus starker und irgendwie auch mystisch wirkender Auswurf geworden. Entsprechend geheimnisvoll wird dann dieses Werk mit "Ordinary Bones" eröffnet, bevor sich beim folgenden "I Was A Fool" elektronische Klangwelten ihren Weg zum Hörer bahnen. Diese sind auf dem gesamten Tonträger verteilt und schaffen es dabei, unheimlich Atmosphäre zu verbreiten. Jene ist mitunter derart einnehmend, dass Stücke wie "Public Opinion" heftigstes Kopfkino verursachen. In der Ferne sind gelegentlich Sprachsamples oder auch Gemurmel zu vernehmen, alles gekonnt umgesetzt. Aber wie es sich gehört, wird der Konsument hier auch definitiv mit harschem Stoff konfrontiert, was sich da auch speziell ab der Mitte des Albums bemerkbar macht. Von da an übernehmen nämlich derbere Klänge das Regiment, die aber keinesfalls im nervenden Noise enden. "Black Rider" ist vielmehr ein recht starkes Industrial Werk geworden, welches immer wieder mal an die guten Tage des sogenannten Death Industrial erinnert, was sicherlich mit an den gebotenen, dezenten Power Electronics liegen dürfte. Sei noch angemerkt, dass "Black Rider" keine neue Scheibe ist, sondern bislang unveröffentlichtes Material aus der Frühzeit enthält.
Keine Frage, den Musikern ist es gelungen, ein überaus vielseitiges und vor allem interessantes Album zu veröffentlichen. Mit jeder Reise in diese Welt wird man Neues entdecken, Langeweile und Eintönigkeit sind da fremd. Mit jenen Eigenschaften schafft man es am Ende auch, den Hörer über lange Zeit zu verzaubern, was in diesem Genre nicht wirklich oft erreicht wird.
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Gesamtwertung8/10 Very good