Ich persönlich ziehe es ja vor, Troum in einem Moment der inneren Ruhe und Entspanntheit zu konsumieren, gelingt so doch spielend die Flucht aus dem Alltag. So eben auch mit diesem Werk, welches schon nach kurzer Zeit der Einverleibung enorm Schmackes aufzeigt. Eine finstere Klangwelt wird uns hier nämlich bereits mit dem ersten Stück dargeboten, und wenn sich da schon von Anfang an Bilder im Kopf festsetzen und man gedanklich dieser Welt entweicht, dann kann man sich sicher sein, ein wirklich feines Dark Ambient Werk in den Händen zu halten. Bereits vor einigen Jahren hatte ich Material von Troum konsumiert, die Band jedoch nie so richtig wahrgenommen wie mit den letzten Werken. Dem wird abgeholfen und "Dominium Visurgis" trägt dazu bei. Nur drei Darbietungen haben ihren Platz darauf gefunden, die haben es dafür aber faustdick hinter den Ohren. Entsprechend lang ist die Spielzeit ausgefallen, aber Troum gehören einfach zu jener Kategorie von Bands, die auch über ein derartiges Talent verfügen, selbst längere Vertonungen auf Dauer für den Hörer interessant zu halten. So setzen sich auch diese Stücke aus Elementen des Dark und Drone Ambient zusammen, in Verbindung mit unterschiedlichen Tonfrequenzen. Dies gekonnt miteinander verwoben, ergibt ein eindrucksvolles Hörerlebnis. Selbst beim letzten Stück, welches vor beachtlicher Spielzeit geradezu strotzt, kommt aufgrund des gut durchdachten Songaufbaus zu keinem Zeitpunkt Langeweile auf. Umso beachtlicher ist das Ganze dann noch anzusehen, wenn man bedenkt, dass diese Darbietungen das Resultat einer spontanen Improvisation ohne irgendwelche Nachbearbeitung sind. Respekt! Also lasst euch treiben in die Welt von Troum, wo Dinge wie Zeit und Realität aber auch wirklich völlig an Bedeutung verlieren!
Artikelbild Copyright: Drone Records
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Gesamtwertung9/10 Amazing