NIHIL NOVI SUB SOLE – Jupiter Temple

Ein recht aufwühlendes Werk ist "Jupiter Temple" von Nihil Novi Sub Sole geworden. Jenes Projekt, hinter welchem ein gewisser Marco Kehren agiert, wandelt auf martialischen Pfaden, ist dabei aber keinesfalls so bombastisch oder gar bedrohlich ausgefallen, wie vielleicht so mancher hier vermutet. Vielmehr lebt "Jupiter Temple" von eher tiefgründigen Vertonungen, welche sich inhaltlich mit den dunklen Seiten des Lebens, Krieg und Terror, beschäftigen und ebenso auf die daraus resultierenden Konsequenzen eingehen. Aber kein Grund zur Besorgnis, handelt es sich doch dennoch keinesfalls um ein politisch angehauchtes Projekt - und egal ob apokalyptisch oder verstörend: Die finstere Fratze, die hier zum Vorschein kommt, zeigt sich schon recht früh. Dieses beklemmend und auch irgendwie nachdenklich wirkende Tondokument ist ordentlich mit Atmosphäre gefüllt und birgt neben ruhigen Kompositionen ebenso martialische Kost. So kommen natürlich neben entsprechendem Schlagwerk auch ebenso klassiche Instrumente zum Vorschein und Sprachsamples beziehungsweise gesprochene Passagen geben dem Ganzen dabei eine recht spezielle Note. Egal ob ein klassisch angehauchtes "Avvenimento Traumatico" oder ein agileres "Fellonia Con Sangue", man ist spürbar um Vielseitigkeit bemüht und eine Darbietung wie "Paralyze" ist aufgrund ihrer textlichen Umsetzung an Bedrückung kaum noch zu überbieten. Einen Moment der Schönheit gewährt dann das abschliessende "Totgeborener Lebensmut" zum Besten - aber gibt es solche überhaupt auf "Jupiter Temple"? Die Namensgebung dieses Stückes spricht da eine andere Sprache …

Neues oder gar Überraschendes gibt es am Ende nicht geboten, wenngleich dieser Silberling aber keinesfalls reizlos geworden ist. Das Einzige was mir hier irgendwie fehlt, ist das gewisse Etwas, etwas treibendes, was nachhaltig wirkt. Anderseits wird man sich schon etwas dabei gedacht haben, "Jupiter Temple" genau so darzubieten, wie es dieses finstere Konzept auch verlangt. Egal, Freunde der martialischen Vertonungen, die einen kräftigen Schuss drückender Ambientwürze vertragen, sollten dennoch unbedingt mal reinhorchen, in eine Welt des Schmerzes, des Leides und der Angst.

Artikelbild Copyright: Nihil Novi Sub Sole

  • Gesamtwertung
    8/10 Very good

Kommentare sind deaktiviert.