ATOMTRAKT – Schutt & Asche

Das waren noch Zeiten als Puissance mich mit "Hail The Mushroom Cloud" verzauberten. Mit einer kleinen Träne im Auge, was die verblichene Stilistik betrifft, denkt man da schon mal wehmütig zurück. Aber halt! Mit Atomtrakt kommt nun Abhilfe, hat doch der Musiker hinter jenem hoffnungsvollen Projekt ein ähnliches Gebräu zusammengeschustert.
"Schutt & Asche" ist das offizielle Debüt, in welchem eine Symbiose aus Ambient und martialischem Industrial zum Tragen kommt. Der Trip beginnt mit atmosphärischen Klängen, wenngleich man sich aber sicher sein sollte, dass es nicht dabei bleibt. Atomtrakt ist im martialischen Sektor angesiedelt, wobei man sich aber keineswegs scheut, dieses Werk mit feinen Ambientpassagen auszuschmücken. Das Klangergebnis ist überaus reizvoll und bescheinigt diesem Rundling einen enorm stimmigen Charakter, was aufgrund der vielen sphärischen Momente aber auch nicht verwundern sollte. Gelegentliche Spracheinwürfe bzw. Samples sind im Hintergrund zu vernehmen und tragen positiv zum Gesamteindruck bei. Der vorhandene Tasteneinsatz ist sehr prägend und der Musiker versteht es gekonnt, jenen derart geschickt einzuweben, dass man fernab jeglichen Dominanzverhaltens ist. In Verbindung mit den martialischen Rhythmen erinnert mich das Gebotene immer mal an Puissance, wenngleich der Aspekt des Orchestralen zwar vorhanden, aber nicht so stark ausgeprägt ist. Warum auch?! Die hier angewandte Umsetzung lässt von ganz alleine Bilder der Beklemmung aufsteigen, ist anderseits aber auch wunderbar emotional ausgefallen und von Beginn an auf höchstem Niveau angesiedelt. Somit gibt es absolut keine Ausfälle auf "Schutt & Asche" zu benennen, alles wirkt wie aus einem Guss und verläuft sich glänzend in den Gehörgängen.

Somit liefert man uns hier den perfekten Beweis, dass martialische Tonkunst durchaus atmosphärisch gehalten werden kann und was bleibt, ist eine unbedingte Kaufempfehlung meinerseits. Mittlerweile bei den Österreichern von Steinklang beheimatet, sollte es da nur noch eine Frage der Zeit sein, bis man mit Atomtrakt im wahrsten Sinne des Wortes durchbricht. "Schutt & Asche" ist zwar nicht wirklich komplex, macht diesen Fakt aber mit unglaublicher Eingängigkeit wieder wett. Für Sammler dürfte es zudem noch interessant sein, dass die letzten Stücke vom "Verwüstung"-Demo stammen.

Artikelbild Copyright: Mercenery Musik

  • Gesamtwertung
    9/10 Amazing

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