NEGRU VODA – Våld.De.Luxe

Der Name Peter Nyström sollte eigentlich jedem Liebhaber des sogenannten Death Industrial ein Begriff sein, wenn nicht, dann sollten wohl spätestens bei dem Namen Megaptera die Groschen fallen. Das Ende jener Kultband stellte hingegen die Geburt von Negru Voda dar, mit welchem der Musiker bislang seiner Vorliebe zum gepflegten Krach weiterhin frönt. Die hier vorliegende Box aus dem Hause Malignant Records bietet drei satt bepackte Rundlinge, vollgestopft mit Raritäten, Remixen und einer Neuauflage von "Dark Territory". Beim ersten Silberling stellt das mächtige Titelstück sodann auch gleich die erste Herausforderung dar, strotzt dieses doch mit einer beachtlichen Spieldauer. Ebenso stellt dieses Stück so eine Art Novum dar, gibt es doch gar sprachliche Eingebungen. Der letzte Teil davon ist übrigens eine spezielle Umsetzung von "Under The Ice" und der dazugehörige Text wurde gerade mal zehn Minuten vor dem Gig geschrieben! Ganz groß ist dann das folgende "The Fourth Coffin" geworden, eine enorm stimmige Umsetzung, hier übrigens in einer Remix Version von PAL dargeboten. Die enorme Intensität und Vielfalt bei Negru Voda bricht also schon recht frühzeitig hervor und Death Industrial Fanatiker kaufen das Teil sowieso, zumal es auch überaus günstig zu erwerben ist. Kaufargumente sind zur Genüge vorhanden, sei es nun die ansprechende Kollaboration mit Plague Machinery oder der Negru Voda Remix "Infected" von V:28. "Dark Territory" erschien seinerzeit bei Old Europa Cafe und ist aufgrund der üblichen Limitierung schon lange nicht mehr erhältlich. Die hier neu überarbeitete Version enthält dabei noch drei zusätzliche Bonusstücke, welche bislang lediglich auf Vinyl erhältlich waren. Wer dieses Werk kennt, der weiß, dass "Dark Territory" eine recht mächtige Veröffentlichung darstellt. Seien es nun das schwere, rhythmische Titelstück oder kraftvolles Klanggut der Sorte "Analog Highland Inferno" - hier offenbart sich so mancher Brecher erst nach einer gewissen Anlaufphase. Sicherlich ist das dabei Gebotene nicht unbedingt als leichte Kost zu benennen, geben sich doch richtige Strukturen mitunter nur schwer oder erst im späteren Verlauf zu erkennen. Wie bei vielen anderen Veröffentlichungen aus dem harschen Sektor, bedarf es da schon einiger Durchläufe, um mit diesem Ausbruch etwas anfangen zu können. Das Resultat ist letztendlich ebenso beeindruckend wie brachial, es regieren kalte, sterile Soundwälle das Geschehen, die schon allein jeglichen Gedanken an Melodie in feinste Partikel zerbröseln. Der dritte Silberling birgt dann diverse Vinylteile, wie die Split mit Des Esseintes und die Single "AVA: (dunk)", Material, welches Negru Voda von der besten Seite zeigt. Auch hier regieren hallende Metallgeräusche und rhythmische Klangwälle das Geschehen, wobei es aber doch mitunter auch taktbetonter ans Eingemachte geht. Dies macht die Angelegenheit natürlich auch etwas zugänglicher und lässt ein nicht leicht verdauliches "Live In Tokyo '79" verschmerzen. Am Ende stellt diese Mammut-Veröffentlichung einen absoluten Pflichtkauf für Freunde der deftigen Klänge dar, zumal viele Vertonungen anderweitig wohl auch gar nicht mehr zu beziehen sind.

Artikelbild Copyright: Malignant Records

  • Gesamtwertung
    10/10 The best

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