TROUM – Sigqan

Träume bergen ja bekanntlich die unterschiedlichsten Vorstellungen, seien es Wünsche, diverse Ängste oder aber auch das Verarbeiten bestimmter Erlebnisse. Einmal tief in einer solchen Welt versunken, so ist man doch manchmal froh darüber, ihr auch wieder entrissen zu werden. Was dann bleibt, sind mitunter Verstörtheit, aber auch Antworten und Fragen. Auch "Sigqan" gleicht einem Traum, sind doch die Erschaffer dahinter absolute Meister ihres Faches, erschaffen Klangwelten, die mitunter tief ins Unterbewusstsein eindringen und dort gnadenlos Besitz vom Hörer nehmen. Drei gleichnamige Stücke haben es auf diesen Silberling geschafft, die wiederum in drei Parts unterteilt wurden, wovon der letzte aber erst später hinzugefügt wurde. Mitunter hat es da den Anschein, als stehe die Zeit still. Bilder steigen auf, verschwimmen alsbald wieder und gespannt lauscht man da den warmen, flirrenden Klangwelten, die sich an Schönheit gegenseitig übertrumpfen und trotz anfänglich erscheinender Minimalität vollstens überzeugen können. Somit sollte man sich auch hier keinesfalls davon abschrecken lassen, was die Spieldauer der einzelnen Stücke betrifft, bauen sie sich nämlich beständig weiter auf, sodass Langzeitmotivation gegeben ist. Gut so, schließlich soll der Hörer ja auch bei der Stange gehalten werden. Aber wer Troum kennt, der weiß, dass es diesbezüglich keine Bedenken zu vermelden gibt, was übrigens auch auf alle anderen, mir bekannten Werke zutrifft.

Um tief in den Kern dieser Veröffentlichung zu gelangen, bedarf es nicht wirklich großer Anstrengungen. Lediglich ein gutes Ohr und etwas Einfühlungsvermögen reichen aus, um da richtig warm zu werden. Wer diese Tugenden mit sich bringt, den erwartet eine gute Stunde emotionaler Tiefgang, wie ihn nicht wirklich viele Kollegen vorweisen können.
Bei dem hier besprochenen Werk handelt es sich übrigens um die zweite Auflage, welche diesmal auf Transgredient Records erschienen ist und ein unbedingtes Muss für Liebhaber des Drone Ambient darstellt. Eigentlich ein fast perfektes Werk.

Artikelbild Copyright: Troum