ART ABSCONS / GABE-UNRUH – Split

Mit vorliegender Split-Veröffentlichung liegt eine weitere Scheibe vor, die wohl in erster Linie Anhänger der martialischen Tonkunst ansprechen dürfte. Dabei ist man aber entfernt von stumpfen Klängen und kleidet das Ganze vielmehr in teils moderne, fast schon poppig anmutende Klanggewänder. Mit "Tochter Feuer" eröffnen ART ABSCONS diesen doch recht düsteren Silberling, zu dem sich dann alsbald bedrohliches Sirenengeheul hinzugesellt und eine apokalyptische Stimmung erzeugt wird - ein unglaublich starker Auftakt. Durch Eingängigkeit glänzt dann das folgende "Killing Time", wogegen ein anfangs scheinbar angenehmes "Wolfseinsamkeit" alsbald seine düstere Fratze zeigt. Mit Aopkalyptic Folk könnte man das schön gesungene "Rose Of Picardy" umschreiben und der anschließende Gabe-Unruh Remix beinhaltet fast geschichtlichen Charakter - musikalisch agiert man auf sehr hohem Niveau. Ein poppig anmutendes "Überall Himmel Überall Hölle" zeigt Art Abscons dann wieder von einer etwas anderen Seite, was die Tatsache bestätigt, dass man sich stilistisch nicht selbst in irgendwelche Grenzen zwängt, sondern vielmehr der Abwechslung sein Augenmerk schenkt. Denn auch wenn dies beschwingt wirkende Stück anfangs doch etwas ungewohnt zwischen den restlichen Vertonungen wirkt, so mausert sich jenes dennoch erstaunlich schnell zu einem weiteren Hörschmaus. Art Abscons haben mit Bravour hier den Eröffnungsteil gemeistert und kassieren somit verdienterweise auch 9 starke Zähler. Die zweite Runde gehört dann GABE-UNRUH. Viel ist nicht bekannt über jenes nebulöse Duo, welches aber wohl aller Wahrscheinlichkeit nach aus Mitteldeutschland stammt und mit dem Burner "Gedankenpolizei" wohl auch gleich die ultimative Hymne aus dem Sack hauen. "Gedankenpolizei" bläst wuchtig und überaus kraftvoll aus den Boxen, ein markanter Rhythmus und gelungene Sprachsamples verleihen dieser Darbietung eine ungeheure Aussagekraft und man ist entsprechend gespannt, was da wohl noch auf einen zukommen wird.
Unaufhaltsam, wie das im Folgenden heraufbeschworene Pendel, nähert sich sogleich die nächste stimmige Umsetzung und ein weiteres Achtungszeichen hört auf den Titel "Elektrogravitationsflugkreisel", auch hier enorm eingängig umgesetzt und mit Sprachsamples verfeinert. Jene sind fester Bestandteil im Schaffen von Gabe-Unruh und im Nachhinein gesehen eigentlich auch ein gar nicht wegzudenkendes Element, durch welches entsprechendes Feeling erschaffen wird. Was dann folgt, sind noch diverse Remixe von Strydwolf (sehr gut!), Art Abscons und ZR19.84, die allesamt in ihrer Darbietungsform überzeugen können und fraglos eine zusätzliche Bereicherung darstellen. Für diesen Abschnitt vergebe ich gut und gerne abermals 9 fette Zähler.

Mit Art Abscons und Gabe-Unruh sind hier zwei Formationen gegeben, die jeweils enormes Potenzial vorweisen können und deshalb auch zukünftig unbedingt im Auge behalten werden sollten. Ein sehr interessantes Album.

Artikelbild Copyright: Art Abscons

  • Gesamtwertung
    9/10 Amazing

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