ERNTEGANG – Les Danses Macabres

Sorry, aber hier kommt ein Totalveriss. Erntegang ist eine recht junge Band aus Magdeburg und hat sich auf "Les Danses Macabres" dem rituell angehauchten Neofolk verschrieben. Den Titeln nach zu urteilen, erwartet den Hörer dabei eine interessante Reise durch die nordische Mythologie, was dann jedoch schnell folgt, ist die blanke Ernüchterung. Gerade beim Gesang werden sich wahrhaft die 'Götter' scheiden, der zwar zweistimmig geboten wird, dafür aber auch kraft- und ausdruckslos klingt. Das hinterlässt natürlich sofort einen arg bitteren Beigeschmack, und wenn man nicht Singen kann, sollte man es auch lassen. Schon jetzt kann gesagt werden, dass die Götter weit Besseres verdient haben, als solch dahindümpelnde Darbietungen. Auch musikalisch ist nicht viel mehr als heiße Luft. Neugierig wartet man auf das spannend erscheinende "The Death Of Balder", welches dank Flöteneinsatz prima vergurkt wird und schon seine Schatten auf die folgenden Vertonungen wirft. Ich kann "Les Danses Macabres" so oft hören, wie ich will, und diesem Silberling dennoch nichts Positives abgewinnen. Jetzt frag' mich noch einer, wieso die hier agierenden Leutchen überhaupt zu der Meinung kommen, dass das Gebotene es noch wert wäre, dies der Hörerschaft zu präsentieren. Selbst ein "Greetings From Nifelheim" klingt vom Titel weitaus sympathischer, als es der gesamte Inhalt ist.

Fazit: Auch wenn es bitter ist, aber "Les Danses Macabres" ist eines der schlechtesten Alben im Neofolk, das ich je zu hören bekam. Schuld daran sind die zumeist völlig fehlplatzierten, weinerlichen Flötenspiele, die da jegliche Stimmung komplett zerstören, und ein völlig dilettantischer Gesang, der einem die Haare zu Berge stehen lässt. Wer der Meinung ist, ihn könne absolut nichts mehr erschüttern, der sollte sich mal an den "Tod" wagen. Respekt geht diesbezüglich an all die, die es tatsächlich schaffen, hier auszuharren, denn am Stück ist dieses Album für mich schlicht und einfach absolut unerträglich.

Artikelbild Copyright: Erntegang

  • Gesamtwertung
    1/10 Awfully

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