Mit pestifizierten Death Metal steigen Grave Miasma ein weiteres Mal in den Ring, die nun mittlerweile auch schon auf fast eine zwanzigjährige Karriere zurückblicken können. Mit "Abyss Of Wrathful Deities" wandeln die Typen abermals auf den Spuren des Todes und diesbezüglicher Riten, wofür es neun Abstiege zu erforschen gilt. Und man hat seine Hausaufgaben gemacht, denn das gebotene Zeug ist in der Tat richtig gute Hausmannskost, garniert mit zahlreichen Melodiebögen und einer räudigen Artikulierung. Dabei werden auch immer wieder eingängige Riffmomente eingeworfen, egal, ob nun mit "Rogayapa" oder bei "Demons Of The Sand". Ebensowenig wie auf zahllose Releases, so ist man auch auf "Abyss Of Wrathful Deities" nicht nur auf Tempo aus, sondern streut gelegentlich immer mal ein paar Doom Passagen hinzu, die ebenso gut zur Geltung finden wie ein schönes Soli in "Ancestral Waters". Glücklicherweise gibt es auch mal eine kleine Verschnaufpause, dank "Interlude", ehe es mittels "Exhumation Rites" abermals keine wirklich leichte Kost gibt. Man merkt der Band also auch an, dass hier erfahrene Musiker am Schaffen sind, die es ohne Probleme schaffen, eine morbide Vorstellung abzuliefern, deren Fundament aber dennoch im Untergrund verwurzelt ist. Anderseits kann man dies aber nur für gut befinden, denn mit glattgeschnörkelten Zeug hat man definitiv nichts am Hut.
Der Name Grave Miasma ist vielleicht nicht so vielen Leuten geläufig, aber eventuell ändert sich ja diese Vermutung bald. "Abyss Of Wrathful Deities" offenbart nämlich soliden Todesblei, der vor allem auch denen zusagen sollte, die es zeitweise schwer und schleppend mögen, ohne jedoch auf Tempoausbrüche verzichten zu müssen. Allerdings hat es bei mir etwas gedauert, bis ich mich in diese düstere Welt eingraben konnte.
Artikelbild Copyright: Grave Miasma
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Gesamtwertung7/10 Good