Stumpf ist Trumpf? Der Name Morbosidad steht für zahlreiche Releases und Besetzungswechsel, allerdings ebenso für unbeugsamen Black/Death Metal der räudigen Schule. Und mit Old Temple nahm sich nun ein Label an, die alten Schinken der Teufelsanbeter neu aufzulegen. Eine feine Sache und den Anfang macht man dabei mit "Cojete A Dios Por El Culo", welches im Original 2004 veröffentlicht wurde. Hass und Blasphemie aus Mexiko, verkörpert mittels dreizehn scharfkantigen Splittern, werden dabei aus der Hölle gespien, engmaschig und ohne Firlefanz. Morbosidad schimpfen, was das Zeug hält, bleiben aber stets im enggestecktem Rahmen. Diese Tatsache ist im folgenden Schaffen scheinbar bewusst beibehalten wurden, denn Schönheit und Sonnenschein darf bei den Typen nicht erwartet werden. "Cojete A Dios Por El Culo" ist definitiv eine solide Wutorgie, leider aber recht kurzweilig und schnell erkundet. Ansprüche sollte man zumindest nicht stellen, wenn es um diesen Silberling mit billigen Artwork geht, der dank "Salomon's Gate" aber ein geiles Beherit Cover beinhaltet und in Sachen Vehemenz jede Menge Scheite ins Feuer wirft.
Wer Profanatica und Konsorten mag, der sollte sich auch mit diesem Vertreter beschäftigen. Morbosidad sind seit eh und je recht kompromisslos, laufen damit anderseits aber auch immer Gefahr, auf Dauer schnell eintönig zu klingen. Einer angepissten Teufelsrunde tut dies jedoch keinen Abbruch, denn wer sagt denn, das diese Art von Mucke schön klingen muss.
Artikelbild Copyright: Old Temple
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Gesamtwertung6/10 Normal