FROZEN FACES – They Who Became Enemies To Their Ancestors

Huch. Das es noch ein weiteres Stück Musik von Frozen Faces gibt, war mir bislang total durch die Lappen gegangen. Anderseits dürfte dies aber auch dem Großteil der Leser entgangen sein, denn der Deutsch Nepal Ableger hatte "They Who Became Enemies To Their Ancestors" 1998 lediglich als schwer limitiertes Tape hervorgebracht, unauffällig und halt nicht für jedermann bestimmt. Peter Andersson aka Der General brachte ein Jahr zuvor das "Broken Sounds Of A Dying Culture" Album raus, mit welchem das Fundament von Frozen Faces bereits gelegt wurde. Auf dem vorliegendem Teil wurde dieses ausgebaut, was sich in teils gewollt primitiven und analogen Klanggebilden manifestiert. Peter Andersson beschreitet dabei einen doch mitunter merklich harschen Weg, wobei besonders die verzerrten Vocals einen Teil dazu beitragen. Mit dem Opener wird da auch gleich ein mächtiges Bollwerk aufgefahren, der mit seiner Spieldauer auch die Spreu vom Weizen trennen dürfte. Keine Ahnung, aber irgendwie erinnert mit jenes an Haus Arafna, wogegen "The Gettho Of Israel" eindeutig Bezüge zu Janitor aufzeigt. Klar geht es auch derber zur Sache, massive Loops brechen zum Beispiel mit dem gewaltigen "Lina B Zombie" hervor, aber gekonnt wird zwischenzeitlich immer mal etwas für Verschnaufen gesorgt. Am Ende lässt sich festhalten, dass Frozen Faces hier sogar an Stärke zugelegt hat, zumal der authentische Aspekt in dieser Angelegenheit vorbildlich zum Ausdruck findet.

"They Who Became Enemies To Their Ancestors" ist ein feines Werk, welches die Industrial Kultur vorbildlich vertritt und dem Vorgänger in keiner Weise nachsteht. Vielmehr gehört das Album ins Pflichtprogramm für alle Freunde genannter Vertreter, und die auch mit verschrobenen Klangwelten etwas anfangen können.

Artikelbild Copyright: Deutsch Nepal

  • Gesamtwertung
    7/10 Good

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