STAHLWERK 9 – Natriumchlorid

Zugegebenermaßen muss man schon eine gewisse Vorliebe für diese Art von Musik mitbringen, wenn es um das Schaffen von Stahlwerk 9 geht. Der Name ist Programm und steht für Death Industrial, wobei ich aber schon lange Zeit mit diesem Projekt vertraut bin (dessen Ableger Indigo Larvae übrigens nicht minder interessant ist), um welches es zwischenzeitlich recht ruhig war. Mittlerweile wieder aktiv, so legt man uns nun "Natriumchlorid" vor, welches vier lange Umsetzungen birgt, deren Aura überaus unruhig wirkt. Auch wenn es vielleicht nicht gleich den Anschein hat, aber schon der Opener "Hopsness-Sveinbjarnason III" ist eine verdammt starke Nummer, die sich langsam und bedrohlich ausbreitet und uns mitnimmt auf eine Reise in den Nordatlantik, um uns das Schicksal des Fischerbootes Sveinbjarnason zu erzählen, ehe "Schwarzes Salz" zum Vorschein kommt. Was für ein Brocken, denn es da durchzuforsten gilt, schleicht sich das Ding doch wie ein Gift ins Gemüt. Wohlgemerkt ist der Aufbau da nur auf minimaler Basis, weshalb hier sicherlich nicht jedermann auf seine Kosten kommen wird. Und trotzdem lohnt sich das Innehalten, vor allem bei "Das Rostige Gitter- Verfall", dem wohl atmosphärischsten Stück hier, welches sich stetig aufbaut, um dann doch in den harschen Bereich vorzudringen. Man kann festhalten, dass "Natriumchlorid" im fortgeschrittenen Verlauf an Intensität zulegt, und so ist mit "Korrosion" ein derbes Biest freigelassen, welches erst einmal gezähmt werden will. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen, keine Frage.

Das Fundament bei Stahlwerk 9 war in der Vergangenheit mitunter weitaus harscher ausgefallen, wobei dieser Aspekt aber nicht als negativ zu werten ist. Auf "Natriumchlorid" gilt es sich durchzugraben, zumal sich die Stücke sich nur langsam aufbauen, dafür aber nichts an Stimmigkeit vermissen lassen. Wer sich also stundenlang gerne in diverse Publikationen eingraben kann und am Ende doch noch seine Herausforderung zu finden, der darf hier gespannt sein.

Artikelbild Copyright: Stahlwerk 9

  • Gesamtwertung
    7/10 Good

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