OLD – The Musical Dimensions Of Sleastak

Ihrer Zeit sehr weit voraus waren OLD, die anfänglich durchgeknallten Grindcore lieferten, um dann in experimentellere Gefilde zu driften. Keinesfalls eine schlechte Entwicklung, denn trotz Stilbruch konnten die Burschen hervorragende Scheiben abliefern, die heutzutage gesuchte Raritäten sind. "The Musical Dimensions Of Sleastak" erschien 1993 und hat somit schon einen grauen Bart, anderseits aber absolut nichts an seiner Ausstrahlung verloren. Spacig und experimentell, so warten die neun Vertonungen auf, die sich als enorm facettenreich offenbaren, und damit keinen wirklich einfachen Zugang gewähren. Es gilt am Ball zu bleiben und sich durch das Material zu graben, was am Ende auch fraglos belohnt wird. OLD packten auf diesem Silberling nämlich verdammt viele Ideen, die vertrackt, aber teils auch melodisch und markant umgesetzt wurden und einer Achterbahn gleich stetig an Fahrt aufnahmen. Einen Titel explizit hervorzuheben gibt es nicht, da sämtliche Teile auf einem gleichhohen Niveau agieren, was "The Musical Dimensions Of Sleastak" im Gesamtbild ein vorzügliches Klangerlebnis spendiert. Das abstrakte Artwork rundet diese Angelegenheit ab, wo es für lange Zeit sehr viel zu entdecken gibt. Schade, dass OLD nie so wirklich durchgestartet sind, konnte man doch hier vielmehr nur von einem Geheimtipp reden. Das Zeug zum Klassiker haben die ersten drei Silberlinge nämlich auf jeden Fall.

Wohlgemerkt war das Zeug damals definitiv nicht jedermanns Sache und "The Musical Dimensions Of Sleastak" sollte auch das letzte starke Werk der Band sein, die mit dem Nachfolger sämtlichen Biss verloren und danach in der Senke verschwanden. Bleiben drei hochkarätige Scheiben für die Ewigkeit.

Artikelbild Copyright: Earache Records

  • Gesamtwertung
    9/10 Amazing

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