SHE SPREAD SORROW – Huntress

Ein interessanter Vertreter seiner Zunft ist vorliegendes italienisches Projekt, wofür sich eine gewisse Alice Kundalini auszeichnet und die damit ihrer Vorliebe zur elektronischen Musik nachgeht. Die Konzeptalben der Dame sind Angaben zufolge Reisen in verzerrten Glauben, unterdrückte Sehnsüchte, Schuld und Bestrafung. Das neue Album von She Spread Sorrow ist die Geschichte einer Jägerin und ihrer morbiden und psychotischen Beziehung zu ihrer Beute. Die Protagonistin ist Blue, ein Mädchen, dessen Existenz von Besessenheit von einer gleichaltrigen Frau und von Albträumen geprägt ist, die sie nicht in Frieden lassen. Zwischen Liebe und Psychose wird dabei eine tragische Geschichte erzählt, was sich in düsteren und hypnotischen Kompositionen offenbart. Das Fundament lässt ich in dieser Sache zwischen Dark Ambient und Death Industrial einordnen, und nachdem man gespeist von Alpträumen und inneren Gedanken war, so wurde "Huntress" nach ganzen drei Jahren vollendet. Besonders ansprechend ist hierbei die Art der Umsetzung geworden, was die Artikulation anbelangt, welche auf sogenannten 'spoken words' beruht. "Huntress" ist dabei alles andere als ein aufregendes Werk geworden, was allerdings nicht verkehrt verstanden werden sollte. Denn die Musikerin versteht es auf dem Album auf gekonnte Art und Weise ihre Visionen in ansprechende Kulissen zu packen, ohne dabei auf diverse extreme Eingebungen zurückgreifen zu müssen. Vielmehr erschafft man eine fast schon geisterhafte Atmosphäre, die sich langsam, aber beständig einschleicht, um den Hörer damit letztendlich zu umgarnen.

She Spread Sorrow ist an mir bislang spurlos vorbeigegangen, was nun aber mit "Huntress" sein Ende findet. Das hier recht ruhig gehaltene Fundament hat fraglos einen gewissen Reiz, für Lärmfetischisten wird es von daher keine Nahrung auf dieser Publikation geben. Wer neugierig geworden ist, der sollte mal das Werk anvisieren, denn im richtigen Moment aufgesogen, so wird "Huntress" definitiv eine große Wirkung zeigen.

Artikelbild Copyright: Cold Spring Records

  • Gesamtwertung
    7/10 Good

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