Iskandr ordnen sich selbst unter obskuren Schwarzstahl ein, stammen aus den Niederlanden und wagen sich mit vorliegendem Tonträger in etwas komplexere Black Metal Gefilde. Dies ist aber weniger anstrengend, als wie man es vielleicht vermutet, im Schnelldurchgang lässt sich das Album aber dennoch nicht erfassen. Auffallend auf "Vergezicht" ist der variable Gesang sowie die Instrumentierung, wo unter anderem eben auch Instrumente wie Trompete, Piano und Tambourin zum Einsatz finden. Iskandr driften dabei auch mal in episches Fahrwasser, weshalb daraus ein Wechselspiel aus getragenen und lebendigen Passagen resultiert. Verspielte Melodiebögen sind dabei keine Seltenheit, sondern dürfen vielmehr als fester Bestandteil angesehen werden, ebenso wie ruhige Zwischenparts. Dennoch dauerte es seine Zeit, bis mich Iskandr erreichen konnten, die erst mit dem langen Rauswurf "Het Slot" so richtig ihre wahre Stärke zeigen. Dieser Eindruck resultiert aus dem ersten Besuch, denn beim zweiten Durchlauf funzt das Werk erstaunlicherweise schon besser, wobei mich diesmal besonders der Opener "Gezag" anspricht. Manchmal kommt mir da als Referenz Enslaved in den Sinn, zu denen aber noch etwas Luft ist. Dennoch ist man auf einem guten Weg und schafft es, alle sechs Kompositionen auf ein gleich hohes Level zu hieven. Manche Alben brauchen halt etwas Zeit, so wie in vorliegender Angelegenheit.
Iskandr haben ein gut verpacktes Album bewerkstelligt, welches für lange Zeit interessant bleibt und jeden entlohnt, der sich mit etwas Geduld hier durchzugraben versteht. Man darf gespannt sein, wie Iskandr in Zukunft agieren, denn mit "Vergezicht" liegt die qualitative Messlatte schon weit über dem Mittelfeld.
Artikelbild Copyright: Iskandr
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Gesamtwertung7/10 Good