Über die Götter von Pestilence bedarf es keiner großen Worte mehr, die Geschichte geschrieben und mich in jungen Jahren ständig begleitet hatten. Mit dem Album "Testimony Of The Ancients" von 1991 wurde ebenfalls ein vorzügliches Album abgefeuert, welches zudem einiges an Änderungen hervorbrachte. Schon allein die Tatsache, dass Martin van Drunen (für mich der beste Death Metal Grunzer überhaupt) hier nicht mehr an Bord war, war ein schwer zu verdauender Fakt, der sich aber im Nachhinein tatsächlich als unbegründet herausstellen sollte. Denn Patrick Mameli macht auf dem Werk einen wirklich großartigen Job, was die Rolle als Frontsau anbelangt. Ebenso hielten hier diverse Intermezzo Einzug, das Tempo ist etwas heruntergefahren, dafür aber alles sauberer und kompakter eingezwirbelt. Auch auf "Testimony Of The Ancients" regiert Eingängigkeit das Geschehen, wo mit zahlreichen Melodieeinwürfen für Lebendigkeit gesorgt wird und man das hohe Level des klassischen Vorgängers auch halten konnte. Und trotzdem klangen die Jungs irgendwie anders, immer noch nach Pestilence, aber gereifter. Als Liebhaber der ersten Werke verschreckte mich dieser Umstand jedoch glücklicherweise überhaupt nicht, auch wenn manche Momente vielleicht erst einmal etwas ungewohnt waren.
Keine Frage. Mit "Testimony Of The Ancients" hatten Pestilence ein weiteres Mal unter Beweis gestellt, was es bedeutet, sich mit den Besten der Besten anzulegen. Bleibt eine starke Scheibe, etwas verspielt, aber dennoch geradlinig und voller Tatendrang. Wer dieses Teil bislang noch nicht sein Eigen nennt, der sollte sich wirklich schämen!
Artikelbild Copyright: Hammerheart Records
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Gesamtwertung9/10 Amazing