Vorsicht, den der Name Apparition ist nicht nur auf die vorliegende Truppe zu beziehen, gibt es doch noch mindestens drei weitere Bands mit diesem Namen. Die hier zu bewertenden Apparition stammen jedenfalls aus Los Angeles und haben bislang lediglich im Jahr 2020 eine EP abgefeuert. Mit "Feel" liegt also zugleich der offizielle Einstand vor, den man irgendwo zwischen kriechenden Doom- und dreckigen Death Metal ansetzen kann. Auf Schönheit wird hier somit kein Wert gelegt, denn vielmehr scheint es so, dass man mit "Feel" keineswegs dem Untergrund entweichen will. Gut so, denn authentischer Todesblei ist heutzutage ja leider keine Selbstverständlichkeit mehr. Natürlich darf man auch keine Finesse erwarten, Apparition ziehen hier einfach ihr Ding durch, auf den Punkt gebracht und in dezenter Räudigkeit verpackt. Hin und wieder wird die ganze Angelegenheit auch mal etwas wuchtig, wobei besonders "Nonlocality" die Stärke der Band aufzeigt. Aber auch "Perpetually Altered" passt gut als Beispiel, wo Groove und Melodie hervorgehoben werden. Sicherlich ist auf dem Ding noch recht viel Luft, denn die Tatsache, dass "Feel" ein überaus simpel gehaltenes Teil ist, schmälert auch so etwas wie einen Wiedererkennungswert. Davon ist noch nicht viel zu erkennen, aber man ist ja auch erst einmal am Anfang und hat letztendlich dennoch eine Scheibe bewerkstelligt, die man sich durchaus immer mal hinter die Rübe ziehen kann.
Sechs Auswürfe haben ihren festen Platz gefunden, bei denen sich Freunde von alten Acrostichon sicherlich wohlfühlen werden. Die alte Schule hat es Apparition scheinbar angetan, und wer lieber modriges Zeug mag, der darf mit "Feel" der Moderne entgegenwirken.
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