1989 erschien vorliegender Klassiker unter Cogumelo Records, mit welchem Sarcofago die damalige Metal Welt erschütterten. Das nicht minder kultige Debüt "INRI" war ja schon ein feiner Brocken, hier gingen Wagner Antichrist, Gerald Incubus und M. Joker einen noch etwas ausgefeilteren Weg, der am Ende ein richtig variables Stück Black Metal präsentiert. Die brasilianische Szene spielt dabei einen nicht zu unterschätzenden Wert, was die Entwicklung des späteren Schwarzstahl anbelangt, denn ein eigener Charme konnte von einer Vielzahl von Kumpels vorgezeigt werden. Expulser, Mutilator, Vulcano und Mystifier sind nur ein paar Beispiele, die damals zur Flankierung beitrugen. Lustvolles Stöhnen läutet das meisterliche Album ein, ehe der Gehörnte seiner Lust ebenso freien Lauf lässt und alsbald die Kessel zum Glühen gebracht wurden. "Rotting" sollte meines Erachtens nach auch den Höhepunkt im Schaffen von Sarcofago darstellen, wo neben Tempo ("Alcoholic Coma") auch qualitativ markantes Material ("Tracy") zum Vorschein kam. Der schleppende Titeltrack glänzt hingegen mit morbider Aura, und das man auch ein Augenzwinkern parat hatte, zeigt uns "Sex, Drinks, And Metal" auf. Augenzwinkern gab es hingegen nicht, was das Artwork anbelangt, welches damals sogar zur Zensur in den Staaten führte. Mit "Nightmare" gab es zum Ende noch mal eine Neuaufnahme selbigen Stückes, dass schon auf dem Erstwerk zu finden war und zu einer Art Bandhymne aufsteigen sollte. Dies alles im Gesamteindruck ist mir auch heute noch satte acht Zähler wert.
Sarcofago zählen zu den Pionieren, wenn es darum geht, religiösen Aberglauben und anderweitiger Scheinheiligkeit ins Gesicht zu spucken. Ihr gekonnter Mix aus Black- und Death Metal Elementen war extrem und brachte der Truppe wahrscheinlich auch jenen Status ein, mit welchem sie heutzutage völlig verdient als Aushängeschild fungieren. Kult.
Artikelbild Copyright: Greyhaze Records
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Gesamtwertung8/10 Very good