Manchmal geht das Leben schon komische Wege und ich habe mir wirklich lange überlegt, ob ich überhaupt ein Review zu vorliegender Scheibe machen soll. Aber warum eigentlich nicht, mit der Gewissheit, hier etwas völlig anderes serviert zu bekommen. Nicht mal ansatzweise kann man "The Planet Cachexial" mit dem einstigen Schaffen der göttlichen Nuclear Death vergleichen, denn damit hat man hier überhaupt nichts mehr gemeinsam. Wo damals kultiger Grindcore die Szene aufmischte, so servieren uns Lori Bravo und Steve Cowan eine krude Brühe, wo Elemente aus dem Jazz, Noise und Metal Sektor aufeinander treffen, was sicherlich bei manchem Hörer die Fußnägel nach hinten aufrollen wird. Uneingängig und fernab von markanten Momenten, so dümpelt "The Planet Cachexial" vor sich hin, wo Lori mit abgefuckter Stimme kreischende Laute von sich gibt und scheinbar einen Trip der besonderen Klasse fährt. Worin liegt bitteschön der Kaufanreiz für solchen Husten? Zuerst einmal wäre eine Namensänderung mehr als überfällig, denn wenn man selbst die eigenen Wurzeln komplett ablegt, dann sollte man auch ein neues Kapitel aufschlagen. Manchen Vertreter gelingt ein Stilbruch durchaus auch positiv, im Falle von "The Planet Cachexial" geht dies hingegen ordentlich in die Hose, es sei denn man steht auf experimentellen Mischmasch der langweiligen Sorte. An diesem grottigen Gesamteindruck vermag auch ein ansprechendes ambientes "Oh Father Death, Taketh Me!" nichts ändern.
Wer auf Grindcore der alten Schule hofft, der sollte besser die Finger hier weglassen. Nuclear Death bestreiten nun vielmehr einen völlig anderen Weg, der für mich wirklich nicht mal ansatzweise verständlich ist und lediglich ein Achselzucken hervorruft. Man sollte das Kapitel Nuclear Death besser schließen- traurig, aber wahr.
Artikelbild Copyright: Nuclear Death
-
Gesamtwertung1/10 Awfully