Autumn Nostalgie war letztes Jahr eine der ganz großen Überraschungen, kam aus dem Nichts und war absolut überragend. Da braucht man sich natürlich nicht die Frage stellen, was man von einem neuen Output erwartet. Mit "Ataraxia" steht jetzt der Nachfolger parat, dessen Einleitung sofort dieses Gefühl von Wärme und unendlicher Atmosphäre wiedergibt. Man fühlt sich an genau jenem Punkt, wo "Esse Est Percipi" endete und scheint hier nahtlos anzuschließen. Getreu dem Motto: Gib der Meute was sie braucht, so bekommen wir hier abermals eine wunderschöne Tauchfahrt durch schmeichelnde Melodiebögen, mit denen sich der Musiker im Post Black Metal nun endlich verankert sehen kann. "Ataraxia" ist erwartungsgemäß ein inniges Klangerlebnis, fesselt und verzaubert über Stunden und enorm eingängig um die Ecke. Und so ist es auch wie erhofft und erwartet: Autumn Nostalgie bleibt sich seinen Weg bis ins kleinste Detail treu, lässt Realität mit Fiktion verschmelzen und liefert durchgängig feine Tonkost. Somit gibt es keinen bevorzugten Tipp, sind doch alle Stücke auf gleichstarken Niveau, haben ihre markanten Melodien und finden mittels garstiger Artikulation ihre Flankierung. Im Mittelteil spendiert uns der Musiker dann noch ein schönes ruhiges Instrumental, und stellt letztendlich mit "Ataraxia" im Gesamtpaket abermals sein Talent unter Beweis. Sieben Kompositionen, davon drei ruhige Interludes. Passt super.
Wenn ich doch noch etwas nörgeln darf, dann wäre hier lediglich die kürzere Spielzeit als auf dem Erstwerk, denn allzu gern gibt man sich Autumn Nostalgie hin, um Zeit und Raum hinter sich zu lassen. Und da darf es gerne länger als eine knappe halbe Stunde an Inspiration sein. Ansonsten gilt hier Klasse statt Masse. Meine Empfehlung!
Artikelbild copyright: Autumn Nostalgie
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Gesamtwertung10/10 The best