Persönliche Erfahrungen können sehr prägen, was weitere Entwicklungen und Ansichten überhaupt anbelangt. Mit Vaev, was auf Dänisch 'Netz' bedeutet, verarbeitet der Musiker hinter diesem Projekt eine schwere Zeit, was speziell auf "Drømmenes Spejl" zum Ausdruck kommt. Und somit ist es auch keinesfalls verwunderlich, wenn ein drückender Charakter vorherrscht, der sich aus einer Fusion von Dronen und Ambient mit einer gewissen Note an Jazz zusammensetzt. Es regiert dabei ein wirklich sehr ruhiges Fundament, was dazu führt, dass dieses Werk wie aus einem Guss wirkt. Wer aufregende oder gar bedrohliche Aspekte sucht, der wird bei dieser Publikation nicht fündig werden. Mit Vaev geht man einen beharrlich getragenen Weg, der allerdings in der Art seiner Umsetzung auch derart eng ausgerichtet ist, dass mir "Drømmenes Spejl" schon fast zu unauffällig klingt. Zum sogenannten Nebenbeihören eignet sich das Album hingegen gut, den unauffällig wie gleichzeitig angenehm, so ziehen die sieben Kompositionen am Gemüt vorbei, um keinen bleibenden, dafür aber wohligen Eindruck zu hinterlassen. Einen warmen Eindruck hinterlässt dabei "Mork SomFlint", was auf die kurz angespielte Gitarre zurückzuführen ist. Davon hätte es definitiv mehr sein dürfen, sind es doch gerade solche Momente, die da kurzzeitig ihre Aufmerksamkeit einfordern. Auch die ersten beiden Stücke haben eine gewisse Ausdruckskraft, im Gesamtbild bleibt jedoch ein ehr durchwachsener Eindruck.
"Drømmenes Spejl" ist eine spartanische Veröffentlichung, die anderseits aber auch merklich persönlich ausgefallen ist. Inwieweit der Musiker hinter diesem Projekt dem Hörer etwas mitteilen möchte, vermag ich nicht zu urteilen, aber wer ruhige Klänge sein eigen nennt, der wird mit diesem Album sicherlich etwas anfangen können.
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Gesamtwertung4/10 Passably