Ahnenverehrung, Menschenopfer, neolithische Fruchtbarkeitsriten, Religion der Eisenzeit, mittelalterliche Literatur, unsichtbare Dimensionen und auch unmenschliche Intelligenzen sind Beispiele dafür, womit man sich bei Heldentod auseinandersetzt. Fast zehn Jahre ist es mittlerweile auch her, als Heldentod mit "The Ghost Machine" ein kleines Meisterwerk unter Cold Spring Records publizierten. Nun liegt also tatsächlich ein neues Werk vor, dessen Grundausrichtung man als geisterhaft umschreiben könnte, wo geflüstert wird und schwummrige Eingebungen keine Ausnahme sind. Von einer ruhigen Begegnung kann dennoch nicht wirklich die Rede sein, denn "Prayers To The Sun" zeigt auch seine unruhigen Momente, spielt aber ebenso auch gekonnt mit Samples beziehungsweise eingestreuten Stimmen (zum Beispiel "Da Derga"). Irgendwo zwischen düsteren Ambient und Death Industrial kann man die neun Vertonungen vorsichtig anpreisen, so richtig festlegen mag ich mich diesbezüglich jedoch nicht. Heldentod spielen hier ihre eigene Vorstellung, klingen irgendwie obskur und schaffen es dennoch, eine gewisse Atmosphäre zu kredenzen, welche "Prayers To The Sun" nicht uninteressant wirken lässt. Allerdings kann man dies nicht unbedingt auf Anhieb erkennen, weshalb es sich empfiehlt, mehrmals mit diesem Tondokument in Kontakt zu treten. Besonders unter Ohrmuscheln baut sich da nämlich allmählich eine Art Sog auf, dessen Strudel eine größere Reichweite hat, als wie man es zu Beginn vermutet.
Heldentod haben eine Publikation geschaffen, die stilistisch ziemlich eigene Kreise zieht, vielleicht nicht ein jedermanns Sache, aber auf jeden Fall einen Besuch wert. Wer unkonventionelle Werke bevorzugt und sich von einer finsteren Grundstimmung nicht vergraulen lässt, der sollte "Prayers To The Sun" eine Chance geben.
Artikelbild Copyright: Heldentod
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Gesamtwertung7/10 Good