Thomas Garrison ist ein Musiker, der es mit spielerischer Leichtigkeit schafft, einen Großteil von Konsumenten in kurzer Zeit den Garaus zu machen. Es ist mal wieder Zeit für dessen geistige Ausgeburt namens Control, mit welcher ich in der Vergangenheit bereits zu kämpfen hatte. Auch "The Great Divide" ist selbstverständlich ein unerbittlicher Hybrid aus Death Industrial und Power Electronics, erwischt mich aber diesmal nicht so trocken, wie ein "Deadly Sins". Vielmehr muss ich eingestehen, überhaupt keine Probleme mit der krachdurchzogenen Publikation zu haben, die mit interessantem Artwork aufschlägt. Sechs derbe Kaliber hängen da an der Kette und lauern lediglich darauf, endlich auf die Menschheit losgelassen zu werden. Einige werden sicherlich spätestens bei "In Ruin" ein schmerzverzerrtes Gesicht ziehen, der harte Kern versucht hingegen durchzuhalten und darf der verzerrten Artikulierung beim folgenden "Greed" lauschen. Ein starker wie auch sehr verstörender Track, der in Sachen harscher Umsetzung aber von "Annihilation" locker übertroffen wird. Wirklich fetter Tabak ist es also, mit dem Thomas Garrison hier seinen Gedanken freien Lauf lässt. Aber wem dieses Biest ein Begriff ist, der weis natürlich auch um die Tatsache, dass Control schon immer für eine musikalische Spaltung zu haben war, was das Ausreizen extremer Stile anbelangt. Vorliegende Scheibe macht da keine Ausnahme, ist aber für die Verhältnisse von Control irgendwie gut zu handhaben.
Für "The Great Divide" schadet es auf keinen Fall, wenn man ein dickes Fell mitbringt. In erwartungsgemäß derber Umsetzung, so zelebriert der gute Mann hier ein kerniges Output, bei dem sich die Spreu vom Weizen trennt. Bleibt nur noch die Frage, wohin sich die extreme Mucke noch weiterentwickelt.
Artikelbild Copyright: Malignant Records
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Gesamtwertung6/10 Normal