Civerous haben sich 2019 gegründet und bislang neben üblichen Demos eine Split mit Stygian Obsession bewerkstelligt. Die Band schöpfte Angaben zufolge aus einer Reihe von Death-, Doom- und Drone-Metal-Einflüssen, bringt aber ihren eigenen Geschmack von krankheitsgeplagter Kakophonie mit. Dies kann man der Truppe auch abkaufen, die sich ihr Fundament irgendwo zwischen Doom- und Death Metal gegraben hat und nun mit "Decrepit Flesh Relic" zum Angriff bläst. Das Resultat ist ein räudiger Bastard, dessen sieben Missgeburten teils ordentlich losbrettern, der aber auch mal ganz plötzlich ein anderes Gesicht zeigen kann. "Rot Delineated (Decrepit Flesh Relic)" überrascht da mit einer Portion Wehmut, wo man auch im schwerfälligen Gefilde verharrt, und ab und an zeigt sich auf dem Werk auch die Verspieltheit der Gitarren. Dennoch habe ich gerade zu Beginn etwas Zeit gebraucht, um mit dem Album warm zu werden, welches meiner Meinung nach ab der Mitte erst an Fahrt aufnimmt. Ein agiles "Hubiku" zeigt besonders gut die Stärke der Truppe, die durchaus in der Lage ist, sich mit eingängiger Fahrweise zu präsentieren. Mit den letzten beiden Stücken wird dann noch mal so richtig aufgetischt, wobei beide an der zehn Minuten Marke schrammen und das gesamte Repertoire erneut in die Schale werfen. Ach ja, kann eigentlich jemand das Bandlogo auf Anhieb identifizieren?
Mit ihrem offiziellen Einstand haben Civerous eine solide Scheibe abgeliefert, derer Death Metal Anteil immer mal wieder von Doom durchzogen wird, um so seinen drückenden Charakter zu wahren. Wer damit etwas anfangen kann, der wird auch seine Befriedigung finden, denn variabel ist "Decrepti Flesh Relic" allemal ausgefallen.
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Gesamtwertung7/10 Good