Wenn Dark Ambient mit Death Industrial unverhohlen kopuliert, dann kommt ein Resultat wie vorliegende Publikation zustande, die unter Sol Y Nieve ihren Vertrieb findet. Über das Projekt lässt sich leider kaum etwas herausfinden und auch das bisherige Schaffen ist recht verhalten. Dafür ist das Ergebnis namens "Shroud" ein recht abwechslungsreiches Schaffen, wo der Grad von harscher Beschaffenheit ständig ausgereizt wird, ohne jedoch in sinnfreien Lärm überzugehen. Crooked Face geht vielmehr seinen eigenen Weg und schafft dies, ohne in irgendwelchen gesteckten Grenzen zu agieren. So sind elektronische Gegebenheiten ein ebenso vorhandener Aspekt, was die Sache zudem recht eingängig klingen lässt. Mit "Reanimation" und "Trench Whore" fällt man diesbezüglich aus dem Rahmen, was anderseits im Kontrast zum ansonsten vielmehr recht unruhigen Teil steht. Die Basis von "Shroud" bleibt aber dennoch im harschen Abteil, auch wenn Atmosphäre ins Geschehen eingebunden wird. Wo andere Kollegen ihr derbes Korsett am liebsten noch enger schnallen würden, da ist der hier agierende Musiker doch um einiges offener. Das Artwork verrät dabei nicht, auf welche stilistische Reise man sich einstellen darf, ein kleines Quäntchen von experimenteller Natur ist jedenfalls auch auszumachen. Wer mag der sollte "Mausolith" oder den zermürbenden Rauswurf "Vessel" mal anvisieren.
Für ein Debüt ist "Shroud" schon recht stark ausgefallen, zumal der Lärmsektor seit geraumer Zeit nicht wirklich großartig von sich sprechen konnte. Mit Crooked Face ist zumindest ein Vertreter ins Rennen geschickt wurden, von welchem man in Zukunft sicherlich noch hören wird. Die Zeit für ein neues Lebenszeichen ist jedenfalls mehr als reif.
Artikelbild Copyright: Sol Y Nieve
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Gesamtwertung7/10 Good