Als eine Art Hommage an heimische Traditionen kann das hier vorliegende Tondokument verstanden werden, welches zugleich das Debütwerk des russischen Projektes Corvuz darbietet. Beheimatet in Oryol/Russland, so geht man auf "Invisible Landscapes" den Weg des dunklen Ambient, dessen Ausläufer sich mitunter die Zeit nehmen, was die volle Entfaltung der Vertonungen anbelangt. Aufregend klingt jedenfalls anders, was jetzt aber nicht falsch verstanden werden sollte. Bei Corvuz ist ein getragener Aufbau ein scheinbar wichtiger Baustein, denn im gesamten Eindruck hat man es doch mit einem irgendwie verhaltenen Werk zu tun, welches seine Wirkung deshalb auch nur bei entsprechender Reglereinstellung erreichen dürfte. Einfach kann manchmal durchaus auch mehr sein und für diese Angelegenheit spricht jedenfalls ein ruhiges und dennoch auch düster waberndes Fundament. Basierend auf Field Recording Aufnahmen, Synthesizer und Sprachsamples, so erschafft der Musiker mit den elf gebotenen Stücken eine Welt des Mysteriums, wo man etwas Träumen kann, aber auch einen Schritt ins Dunkle macht. Hin und wieder mutet die Sache etwas geheimnisvoll an, und im fortgeschrittenen Verlauf wird das Geschehen auch differenzierter, zumal man feststellen kann, das in den kürzeren Stücken auch mehr Würze liegt. "Invisible Landscapes" ist letztendlich ein angenehmes Tondokument, welches für längere Zeit gefallen kann und deshalb auch definitiv seine Hörer finden wird.
Das auf 500 Einheiten limitierte Digipack ist scheinbar ausverkauft und dürfte auch so sicherlich nur über spezielle Mailorder erhältlich sein. Falls also ein gewisser Zwang zu Ambient Publikationen vorhanden ist, so sollte man zuschlagen, wenn irgendwo gesichtet. Wäre jedenfalls schön, mal wieder ein neues Lebenszeichen von Corvuz zu vernehmen.
Artikelbild Copyright: Zhelezobeton
-
Gesamtwertung7/10 Good