Dass Escuadron De La Muerte aus Südamerika stammt, sollte nichts Neues darstellen. Und ebenso wenig auch die Tatsache, dass jenes harsche Projekt bislang seine lärmigen Ausbrüche vorrangig als CD-R publiziert hat. Muss man in der heutigen Zeit auch nicht verstehen, weshalb es aber natürlich umso erfreulicher ist, "Bastion XXIII" als vollwertigen Silberling vorgelegt zu bekommen. Geändert hat sich inhaltlich hingegen wenig, denn auch diese Veröffentlichung gehört ins derbe Lager, wo Noise und Industrial kräftig durchgemixt werden, um am Ende in ein Trauma beziehungsweise Begeisterung zu fallen. Ich kann man dabei jedoch für keines der Endresultate entscheiden. Esquadron De La Merte ist ein Projekt, welches es dem Hörer noch nie so wirklich leicht gemacht hat. Die teils fiesen und harschen Basics wollen erst einmal überstanden und zudem als Zugang gemeistert werden, da das Schaffen nur selten in irgendeiner Art und Weise etwas Luft bereithält. Von reinem Krach zu reden, wäre etwas übertrieben, wobei die Grenzen aber dennoch etwas verschwimmen, spätestens dann, wenn sich die Stücke voll entknotet haben. Der kernige Soundwall lässt aber nur wenig Platz für Strukturen, die es somit auch erst zu entschlüsseln gilt, Sprachsamples gehören dabei auch ins Repertoire. Aber hin und wieder lohnt sich das geduldige Ausharren doch, wie man anhand von "Sagrada Santa Muerte" erkennen kann.
Limitiert auf 100 Einheiten, so kommt dieser musikalische Albtraum dank Steinklang unter das hungrige und lärmerprobte Volk. Wohlgemerkt bedarf es auch bei der "Bastion XXIII" einer richtig guten Tagesform, denn das fiese Projekt ist sich seiner extremen Ausrichtung erschreckend treu geblieben.
Artikelbild Copyright: Steinklang Records
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Gesamtwertung5/10 Neutral