Dass Cydonia ein Dark Ambient Ableger von Barbarossa Umtrunk ist, sollte eigentlich bekannt sein. Dabei wurde der Name einer Marsregion, genauer gesagt Hochebene, entnommen und entsprechend ist ein spaciger Bestandteil in der Musik vorhanden. Der Eröffnungstrack suggeriert erst einmal nichts anderes als Einöde, entschwindet entsprechend unauffällig und verrät noch nicht viel über die Beschaffenheit von "Cygnus X-3". Dies ändert sich aber mit dem nächsten Stück merklich, kommt doch nun ordentlich Atmosphäre zum Vorschein, weshalb Kopfkino die unausweichliche Folge ist – Bilder gewinnen an Form, irgendwo in weiter Ferne lauert etwas Geheimnisvolles. Ein starker Track! Dann wird es zunehmend mystisch, Bedrohlichkeit steigt zwischenzeitlich auf, und irgendwie schafft es der Musiker auch immer wieder, selbst lange Vertonungen am Leben zu halten. Vielleicht dauert es bei manchem Hörer, bis die Umsetzungen richtig fruchten, was für Liebhaber des Debüts aber nicht zutreffen sollte. Jenes ist nämlich in seiner Beschaffenheit durchaus ähnlich, scheinbar recht minimalistisch gehalten. Ab einem gewissen Punkt dringen Stimmen aus der Ferne und im letzten Drittel kommt gar ein dramatischer Aspekt zum Vorschein, wobei das letzte Stück aber wieder sehr ruhig gehalten ist.
Man merkt, der Musiker schreitet mit einfachen, dafür aber effektiven Mitteln zur Tat, wobei immer mal wieder diverse Feinheiten durchblitzen. Somit konnte der hohe Standard des Vorgängers gehalten werden, weshalb auch hier meinerseits eine uneingeschränkte Kaufempfehlung ausgeht. Im Gegensatz zum Erstwerk, welches über die Manufaktur SkullLine vertrieben wird, ist "Cygnus X-3" allerdings im Moment lediglich als Download zu beziehen, eine physische Vollversion wäre in diesem Fall begrüßenswert und wer nun neugierig geworden ist, dem sei zu dem großartigen Song "Around The Moon" geraten.
Artikelbild Copyright: Barbarossa Umtrunk / Cydonia
-
Gesamtwertung7/10 Good