SATORI – The Brutal Truth

Wenn ich richtig liege, dann ist Dave Kirby mittlerweile der einzige Kopf hinter dem Industrial Projekt Satori, der uns hier "The Brutal Truth" in einer ultralimitierten Auflage serviert und damit den harten Kern der harschen Szene treffen dürfte. Die Welt von Satori ist vielfältig, man denke nur an das dunkle "Kanashibari" Album, aber die vorliegende Angelegenheit ist mal wieder ein vielmehr derbes Brett. Mitunter baut sich das Geschehen immer bedrohlicher auf, wobei ich gerne auf "Poacher" verweise, welches mit seiner Artikulierung feine Flankierung erhält. Dabei ist trotz harscher Basis immer ein Funken Atmosphäre eingebunden, die zwar für manchen vielleicht nur schwer zu erkennen ist, sich aber bei Geduld auszahlt. Ein Spaziergang ist "The Brutal Truth" aber deshalb noch lange nicht, denn Dave Kirby wirft hier trotz alledem ziemlich heftige Kaliber in die Runde, die mit dem frühen Schaffen von Satori kaum noch zu vergleichen sind. Wer meint, mit "In Isolation" eine Pause zu erhalten, darf dies lediglich als kurze Gnadenfrist verstehen, denn auch diese sphärische Basis ergießt sich alsbald in einen kernigen Strudel. Strukturiert und enorm intensiv bricht ein "Hypodermia" auf, ehe "Morphia" einen fast schon rituellen Bezug auf das frühe Material von Satori aufzeigt. Dies täuscht letztendlich aber nicht darüber hinweg, dass man sich mit dem Werk etwas auseinandersetzen muss, wenn man da richtig Fuß fassen will. Sich mal so auf die Schnelle durch die zwölf Eruptionen zu graben, wird also nicht funktionieren.

Auf "The Brutal Truth" regiert vertonter, harscher Industrial, wobei gewisse Rhythmen bei Satori am Besten funktionieren ("Kuru"). Am Ende gewinnt aber der mit dem dicksten Fell, denn dieser Bestie wollen erst einmal die Krallen gezogen werden. Liebhaber von Power Electronics hören rein.

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  • Gesamtwertung
    7/10 Good

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