Wenn man "Real Seasons" bei aufgedrehtem Regler konsumiert, so kann man schnell festhalten, dass dies eine irgendwie recht düstere Angelegenheit ist. Wer sich dahinter verbirgt? Tony Young und Andreas Davis haben sich unter dem Namen Natura Est vereint und sind mit vorliegendem Tonträger bereits schon in der dritten Runde angelangt, was die fruchtbare Kooperation betrifft. Der auf 300 Exemplare limitierte Silberling dreht sich um das Thema Natur, ein meiner Meinung nach nachdenklicher wie auch dringlicher Aspekt, mit denen sich die beiden Musiker hier auseinandersetzen. Die zukünftigen Aussichten scheinen, geht man den Klanglandschaften nach, sehr dunkel, denn auf "Real Seasons" wird es keine Ernüchterung geben. Der Trip ist und bleibt keine Empfehlung für depressive Seelen, wer sich hingegen bedenkenlos ambienten Klangwelten hingeben kann, der wird mit dem Album hingegen seine Gelüste befriedigen können. Das Werk klingt im Grunde genommen wie aus einem Guss und hält den Konsumenten beständig auf einem gleichen Level, wo die Atmosphäre zwar auch warme Komponenten zeigt, in der Grundstimmung aber seinen drückenden Charakter beibehält. Das Ganze (nach relativ alter Schule) mündet letztendlich in einen Strudel, was "Real Seasons" in seiner Gesamtheit anbelangt, der mich mitunter auch etwas an Allseits gemahnt, aber dennoch seine eigene Basis innehat.
Natura Est ist letztendlich ein interessanter Vertreter, der seine Stärke am besten in abgeschiedener Ruhe ausstrahlt und dabei in gewissen abgesteckten Grenzen agiert. Als negativ ist dieser Umstand aber nicht zu werten, denn so baut sich allmählich eine gewisse Aura auf, die zum Thema auch gar nicht hätte treffender umgesetzt werden können.
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Gesamtwertung7/10 Good