JARL – Phonophobia

Wie schon auf dem Vorgänger "Hyperacusis", so geht Erik Jarl auch auf seiner neuen Publikation tief in das elektronische Spektrum, weshalb ich "Phonophobia" auch wie eine Art Fortsetzung verstehe. Drei lange Vertonungen stehen da bereit, die den Konsumenten ebenso in scheinbare Trance versetzen, wobei der Aufbau der jeweiligen Stücke sehr langsam umgesetzt wird. Entsprechend geht der Musiker da tief in das Bewusstsein des Menschen, der unter sogenannter Phonophobie leidet, einer psychologischen Störung, bei welcher der Erkrankte unberechenbar auf diverse Geräusche reagiert. Eine interessante Angelegenheit, welcher man sich hier widmet und die man auf dem Werk in drei Stufen unterteilt hat. "Phonophobia" hat fraglos einen experimentellen Charakter, der aber auch in diesem Fall seine Ausläufer in direkte Grenzen unterhält. Somit darf man in den Songs kein Wechselspiel erwarten, die vielmehr nach einem festen Muster verfahren und wohlgemerkt nur wenig Spielraum präsentieren. Dies macht sich am besten im zweiten Stück bemerkbar, welches im Mittelteil dann doch eine kleine Wendung macht, was als positiv gewertet werden sollte. Lange Stücke muss man erst einmal am Leben halten können, was natürlich noch umso schwieriger ausfällt, wenn die Mittel dafür auf einem bewusst eingegrenzten Sektor fallen. Da kann es durchaus mal vorkommen, dass man den Eindruck vermittelt bekommt, in einer Art Schleife zu hängen.

Wer gern auf eng gesteckten Pfaden wandert und schon mit dem Vorgänger Freundschaft schließen konnte, der wird auch mit diesem Tonträger auf seine Kosten kommen. Der auf 300 Exemplare begrenzte Silberling kommt abermals im ansprechendem Artwork, ist mir auf Dauer aber dann doch etwas zu langatmig.

Artikelbild Copyright: Zoharum Records

  • Gesamtwertung
    6/10 Normal

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