KONTINENT – Stasis

Frisch gestärkt und in guter Tagesform gilt es an vorliegende Publikation heranzutreten, die das Label Zoharum auf etwas andere Pfade geleitet. Kontinent steht nämlich für Power Electronics, wo der Musiker mitunter scharf an der Grenze des Ertragbaren entlangschrammt, was den Grad an Intensität betrifft. Krach für die eine Fraktion, derbe Statements für andere Konsumenten. So wird auch "Stasis" definitiv die Gemüter in zwei Lager spalten, was anderseits wohl auch das einzige Tondokument bleiben wird, da der Kevlar Ableger seit 2019 stillgelegt wurde. Es gilt acht derbe Ausbrüche zu meistern, wo verzerrte Artikulation auf ebensolche Frequenzen trifft, es an zahlreichen Ecken kratzt und Metall scheinbar widerhallt. Ein Erkennen von Strukturen erfährt dadurch natürlich keine Erleichterung, denn einem brodelnden Feuer gleich, so fährt man bei Kontinent mitunter derbe Geschütze auf, die aber dennoch einen starken Charakter hervorbringen. "Theft Of Fire" zum Beispiel macht anfangs einen recht uneingängigen Eindruck, kann aber dann im weiteren Verlauf mit interessanten Fundament punkten. Unwissende jener Stilistik zucken da mit den Achseln und natürlich bedarf es einer gewissen Offenheit, um hier die Oberhand zu gewinnen. Fakt ist jedenfalls, dass "Stasis" seine Zeit braucht, um gewisse Ansätze erkennen zu lassen.

Es gibt Tage, da rennt man vor solchen Werken davon. Dann gibt es aber auch Tage, wo es kein Problem ist, sich damit zu arrangieren. Die Frage ist eben nur, in welchem Gemütszustand "Stasis" dich zum Erstkontakt fordert. Die Flinte ins Korn zu werfen sollte jedoch keine Alternative sein, weshalb sich Puristen der Power Electronics wappnen können.

Artikelbild Copyright: Zoharum Records

  • Gesamtwertung
    6/10 Normal

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