Freundlichkeit zeichnet sich auf andere Art und Weise aus, als wie sie auf vorliegendem Release mittels eines düsteren Artworks aufgezeigt wird. Das russische Projekt Corona Barathri ist mir aber bislang völlig unbekannt, welches sich im Spektrum des rituellen Ambient heimig fühlt und bereits auf eine stattliche Anzahl an Publikationen zurückblicken kann, darunter auch Kooperationen mit u.a. Paranoia Inducta und Emme Ya. Mit vorliegendem "Lapis Sacrificialis" ist man bei Cyclic Law untergekommen und serviert dem Hörer vier Kompositionen, wobei jede für ein Ritual und einen Opferstein steht, und man Hexenseelen, den Tartarus und Astaroth beschwört. Darkarma, Nam-Khar, Martyria, Chthonia und Hekte Zaren sind dabei Namen, die hier für Unterstützung sorgen. Besonders ein "Ad Rogum Supremum" sticht da mit seiner dunklen Aura hervor, wobei die giftige Artikulierung nicht zu verschweigen ist. Die Stimmen, welche sich hier immer wieder durch die Stücke quälen, sind als geisterhaft, verlockend und auch bedrohlich zu benennen, was im entfernten Sinne auch mal an Aghast gemahnt. Jedoch ist die stilistische Breite in dieser Angelegenheit bedeutend breiter ausgelegt, was den jeweiligen Darbietungen eine gewisse Tiefe und variable Züge beschert. "Lapis Sacrificialis" ist übrigens dem verstorbenen Gründungsmitglied Anrey Kein gewidmet, der hier noch mitwirkte, und das Projekt wird nunmehr nur noch von Ilya Affectvs betrieben.
Man sollte etwas Zeit einplanen, was die Erkundung von "Lapis Sacrificialis" anbelangt, welches schon frühzeitig eine gewisse Klasse durchscheinen lässt, aber deshalb den Zugang trotzdem nicht zu einfach macht. Es gibt viel zu entdecken, und bis man die vier Beschwörungen vollstens aufgenommen hat, so dürfte einige Zeit ins Land ziehen. Wer dem rituellen Klangspektrum verfallen ist, der sollte sich diese auf 300 Exemplare begrenzte Publikation ruhig auf seinen Einkaufszettel schreiben.
Artikelbild Copyright: Cyclic Law
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Gesamtwertung7/10 Good