Keineswegs leichte Kost zelebriert man mit Dodssang Tempel, die mit "Spiritual Intervention" bei Annihilvs gelandet sind und dabei eine ziemlich eigensinnige Mucke servieren. Schon allein die Tatsache, dass man mit einer medizinischen Knochensäge eine Audioquelle für sich entdeckt hat, dürfte alles andere als alltäglich sein. Dies trifft ebenso auf die stilistische Basis zu, eine schwer verdauliche Angelegenheit, die irgendwo im Power Electronic Bereich angesiedelt ist und sicherlich nur für einen kleinen Hörerkreis von Interesse sein dürfte. Dafür spricht auch der Fakt, dass man bislang nur auf kleinen Formaten seine Eruptionen publiziert hat. Aber wie klingt nun "Spiritual Intervention" eigentlich? Bereits der Einstieg ist keinesfalls massentauglich, klingt das Gebotene doch vielmehr disharmonisch und harsch, ohne dabei eingängige Strukturen aufzuweisen. Also gilt es den Gürtel noch enger zu schnallen, ein dickes Fell überziehen und weiter hinab in diese ungemütliche Welt. Erschreckenderweise kennt man bei Dodssang Tempel kein Erbarmen, denn so wirklich macht es hier nicht den Anschein, als sei man gewillt, dem Hörer zumindest etwas entgegenzukommen. Nichts da, denn durch den experimentellen Anteil wird da auch nichts geschönt, weshalb es schlicht und einfach gilt, mit einer ordentlichen Portion an Vorsicht an dieses Werk zu treten. Ebenso gewöhnungsbedürftig ist übrigens der 'Gesang' im vorletzten Track, den ich meinerseits alles andere als aufwertend empfinde.
Wer einen schlechten Tag hinter sich hat, der braucht gar nicht erst den Versuch starten, sich mit "Spiritual Intervention" anzulegen. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen, was sicherlich in gewisser Art und Weise mutig umgesetzt ist, anderseits aber irgendwo auch die Definition von Musik infrage stellt.
Artikelbild Copyright: Annihilvs Power Electronix
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Gesamtwertung3/10 Bad