Alles andere als ein gewöhnliches Album ist "The Infernal Expanse" geworden, welches mit dem Schaffen von Somnolent verbunden ist. Keine unbedingt einfache Aufgabe, schwelgt das Duo doch Angaben zufolge in unsichtbaren Dekonstruktionen der Realität, indem es dunkles Ambient, rituelle Industrie, Noise und krebsartige Black/Death-Metal-Trümmer miteinander verschmilzt, um die Quintessenz infernalischer klanglicher Hingabe zu entdecken. Dies gelingt den Musikern auch ganz gut, die den Hörer eine gewisse Zeit lang immer auf Ambient-Basis tragen, um dann urplötzlich aus dem Schema zu auszubrechen und eine höllische Essenz des Bestiariums freizulassen. Dies ist sicherlich nicht ein jedermanns Sache, aber Somnolent gehen hier bewusst diesen Weg und schaffen es auch durchaus, eine finstere Aura damit zu erstellen. Auffallend ist dabei die Gegebenheit, dass die jeweiligen Stücke immer ab einen gewissem Punkt in eine komplett andere Richtung schlagen, was anderseits natürlich ein gut gewähltes Mittel ist, um die Kompositionen am Leben zu halten. Gerade diese unvorhersehbaren Ausbrüche sind es, die den Hörer unerwartet aus dem getragenen Fundament reißen, was besonders gut bei dem ersten Track funktioniert und letztendlich wahrscheinlich auch der Aspekt sind, die dem Album ein gewisses Etwas spendieren. Denn ohne jene Eckpunkte wäre das Teil definitiv nur halb so gut gelungen. Mit "The Infernal Expanse" geht man jedenfalls eine eigene Richtung, die das Werk deshalb auch gar nicht mal so einfach einordnen lässt.
Eine krude Mixtur aus finsterem Ambient und ausbrechenden Death/Black Metal Eruptionen ist hierbei die eigentliche Basis dieses ungezähmten Biestes, welches Eingebungen aus Impetuous Ritual, Lustmord, Nordvargr und auch Tyranny bezieht, um nur einige zu benennen. Wer jetzt Interesse an dieser Publikation bekommen hat, der sollte mal Probe hören.
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Gesamtwertung6/10 Normal