Wer hätte das gedacht. Die Mehrheit hat sicherlich gedacht, dass das kultige Urgestein namens Brighter Death Now schon längst unter den Würmern liegt. Falsch gedacht! Roger Karmanik ist mit seinem kracherprobten Projekt zurück und macht damit auch genau das, was er am besten kann- musikalischen Terror verbreiten, der in den Weiten der Power Electronics aufgeht und allen unvorsichtigen Weicheiern ordentlich die Kauleiste frisiert. Sieben Jahre ist es her, seit Brighter Death Now von sich hören lies, nun hat die Ruhe wortwörtlich ein Ende und alle Freunde des Projektes dürfen sich auf sieben Ausbrüche freuen, die teils von arg verzerrter Artikulierung flankiert werden. Leicht bekömmliche Kost hat Roger Karmanik mit diesem Biest noch nie spendiert, und somit gilt es sich hier vorsichtig durchzuarbeiten, um Strukturen zu erkennen. Am geschmeidigsten offenbart sich beim Erstkontakt "Personal Booby Trap", wo der intensive Grad verstärkt von Atmosphäre in die Knie gezwungen wird. Ein Spaziergang ist "All Too Bad - Bad To All" deshalb aber noch lange nicht, denn wo Brighter Death Now draufsteht, da liegt schon immer Zunder in der Luft. Der Einstieg ist zugegebenermaßen etwas gewöhnungsbedürftig, aber hat man sich einmal festgebissen, so kann man festhalten, dass "All Too Bad - Bad To All" im fortgeschrittenen Verlauf irgendwie immer besser fruchtet. Denn auch "Sex Crazy Amerika" ist eine Nummer, die zwar derb, aber trotzdem alles andere als anstrengend an den Nerven nagt. "Let Everything Rot" oder "Cowcunt"? Man darf sich aussuchen, woran man sich messen will, denn allen Wimps zum Trotz, so knallt das Album doch am ehesten bei entsprechendem Pegelstand.
Wer bereits Werke des kultigen Projektes in seiner Sammlung hat, der darf sich auch vorliegenden Brocken ohne Bedenken zulegen. Geändert hat sich nämlich glücklicherweise nichts, außer das Roger Karmanik wieder jede Menge angestauter Wut in das Geschehen einfliessen lässt. Welcome back!
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Gesamtwertung7/10 Good
