"Casablanca Flamethrower" ist nicht mein erster Kontakt mit Prurient und dass Dominick Fernow ein veröffentlichungswütiger Bursche ist, sollte auch keine Neuigkeit darstellen. Mit vorliegender Gewaltorgie präsentiert der gute Mann seinen ersten Longplayer unter Tesco Germany, wo sich jener mit alternativen Themen auseinandersetzt, unter anderem über versteckte Kriegsverbrechen der Alliierten, vergessene Gefallene oder auch schicksalhafte Begegnungen von Luftlandedivisionen mit Zivilisten. Interessante wie auch brisante Thematik, wie ich befinde, welche hier in vier Abschnitte unterteilt wurde und natürlich keine Basis für getragene Klänge bieten. Prurient steht natürlich auch auf "Casablanca Flamethrower" für entsprechend derbe Power Electronics, schafft es aber wie schon in der Vergangenheit trotzdem die ganze Angelegenheit in ansprechende Gewänder zu kleiden, ohne dabei den Grad der Intensität abflachen zu lassen. Beileibe kein rostiges Eisen vorliegen zu haben, so gilt es sich von Dominick Fernow in eine Welt voller Angst und Brutalität entführen zu lassen, wobei sich bei manchen Stücken das wahre Gesicht erst im fortgeschrittenen Verlauf offenbart. Mittels diverser Samples und sogenannten Spoken Words wird das Ganze noch gekonnt angereichert und bleibt auch entsprechend lang interessant, zumal auch die Spielzeit nicht von schlechten Eltern ist. Pausenfüller oder anderweitig belangloses Material gibt es auch in diesem Fall nicht, was wiederum für den kreativen Geist des Musikers spricht.
Fazit: Auch "Casablanca Flamethrower" ist eine starke Publikation geworden und lebt vom Wechselspiel aus düsteren und derben Offenbarungen, welche für musikalische Extremisten ein gefundenes Fressen darstellen. Bemerkenswert ist dabei auch die Tatsache, dass der Musiker nicht nur quantitativ glänzt, sondern auch sein qualitativ starkes Level immer wieder unter Beweis stellt.
Artikelbild Copyright: Tesco Germany
-
Gesamtwertung8/10 Very good