Zum sogenannten Pure Raw Underground Black Metal Circle werden auch Winterstorm gezählt, ein Trio aus Ecuador, welches Schwarzstahl zockt und nun mittels "Vinterstormener" das Debüt unter Signal Rex veröffentlicht. Aus Unbekannten setzt sich die Band nicht zusammen, ist der Schlagzeuger doch unter anderem auch bei Ründgard tätig, und auch der Kreischhals hat weitere Betätigungsfelder. Als buchstäblicher Knaller aus der Vergangenheit atmet "Vinterstormener" eine authentische Essenz, ihre Klänge stammen aus der Zeit vor Jahrzehnten. Es ist die Definition von Nostalgie in vielerlei Hinsicht. So wird der Rundling zumindest angepriesen, wobei ich schnell festhalten kann, mit jener Aussage auf Kriegsfuß zu stehen. Was ganz übel aufstößt, ist die richtig beschissene Produktion, die aber dafür Omas Pisseimer ordentlich Konkurrenz machen kann. Eine kraftlose Brühe ist es logischerweise, die sich daraus ergießt, denn damit wird "Vinterstormener" jeglich Kraft genommen. Nostalgie und authentisches Fundament sind die nächsten Fremdwörter, mit denen es sich hier herumzuärgern gilt. Nur weil ein Werk mit aller Macht auf primitiv getrimmt wird, ist das noch lange kein Kaufanreiz, geschweige den die Anrufung von altem Spirit. Winterstorm mögen damit sicherlich gewisse Ansichten und Vorlieben kanalisieren, schaffen es aber am Ende kaum, etwas damit zu vermitteln. Der dünne Pissklang nervt bereits nach kurzer Zeit, weshalb es auch kein schlechter Umstand ist, dass "Vinterstormener" bereits nach einer knappen halbe Stunde Geschichte ist.
"Vinterstormener" geht letztendlich allenfalls als durchschnittliches Demo durch und dürfte nur für Die Hard Freaks von Interesse sein. Wer der Moderne den Kampf angesagt hat und im Untergrund verbleiben möchte, der kann sich ja mal das Ding einverleiben. Ansonsten ist und bleibt diese Scheibe verzichtbar.
Artikelbild Copyright: Signal Rex
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Gesamtwertung3/10 Bad