LES CHASSEURS DE LA NUIT – Nebel Leben

Ein überaus variables Album ist "Nebel Leben" geworden, für das sich niemand geringerer als Kim Larsen auszeichnet, der ja mit Of The Wand And The Moon einen großen Bekanntheitsgrad innehat. Mit Les Chasseurs De La Nuit steckt der Musiker ein recht breites Feld ab, was das stilistische Spektrum anbelangt. Eröffnet wird das Werk dabei von "Nebelwerfer", eine schöne Vertonung, die man wohl am ehesten dem Neofolk zurechnen kann und die dem Schaffen von genannten Of The Wand And The Moon nicht unähnlich ist. Jedenfalls kann man an diesem Stück sofort die Handschrift von Kim Larsen heraushören. Aber so schön wie gestartet wird, so bleibt es nicht, denn auf "Nebel Leben" regiert ein mitunter recht düsterer Aspekt. Das Titelstück bringt diesen Fakt stark zum Ausdruck und wandert langsam und bedrohlich durch die Ohrmuschel, um sich zum Ende hin noch etwas zu intensivieren. Das folgende "A Diamond In The Rough" bringt zudem noch mehr beklemmende Atmosphäre zum Ausdruck, um mit "A Sacred Sadness" den Höhepunkt einzuleiten. Ein wunderschöner Folksong, wie ihn wohl nur Kim Larsen zum Ausdruck bringen kann. Harmonisch und verlockend schmeichelt sich da eine Melodie ein, alles um sich vergessend wird da Balsam auf die Seele gestreut. Um so unverständlicher wird die Angelegenheit, was sich der Musiker da zum Teufel mit dem vierzehnminütigen "Es Ist Alles Vorüber" gedacht hat. Eine lang gezogene Collage von Samples und Einspielern, die das Ganze zu einer absolut überflüssigen Geräuschkulisse vereinen. Da dieser Unfug völlig unerwartet zum Einsatz kommt, wird der letzte Titel "The Deer Hunter" regelrecht abgeschnitten. Was bleibt ist ein fader Beigeschmack, der ein überaus gelungenes Album regelrecht kaputtmacht.

Dass Kim Larsen ein begnadeter Musiker ist, steht außer Frage, zumal hier wirklich interessantes Material präsentiert wird. Aus der Nummer mit dem fast schon treffenden Titel "Es Ist Alles Vorüber" kommt jener aber nicht so einfach raus, denn das ist in der Tat ein super Beispiel, wie man anhand von einer einzigen unsinnigen Darbietung einen glänzenden Gesamteindruck zerstören kann. Schade, hier wäre weit mehr gewesen.

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  • Gesamtwertung
    7/10 Good

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