PHAENON – His Master’s Voice

Eine weitere dunkle Zeitreise spendiert uns der Musiker hinter Phaenon, der das zweites Werk seines geistigen Kindes bereits vor längerer Zeit präsentierte. Wie schon auf dem gelungenen Erstwerk, so gilt es abermals durch interstellaren Dark Ambient zu gleiten, der auf "His Master's Voice" auf dem gleichnamigen Roman von Stanislaw Lem basiert. Einerseits beansprucht die Menschheit den Titel der intelligentesten Rasse für sich, kann es aber anderseits natürlich nicht ausschließen, die einzig intelligente Spezis zu sein, was auf den Versuch hinausläuft, Geräusche aus dem All aufzufangen und zu decodieren. Unterteilt in vier Stücke, so bekommt man zu Beginn auch gleich einen recht langen Brocken serviert, der aber erstaunlicherweise gut zur Geltung kommt und den Hörer flux in ein sphärisches Feld katapultiert. Wurde das Debüt gerade einmal von nur einer Komposition gefüllt, so ist das hier aber schon was anderes. Somit ist die Ausrichtung klar, wobei eine latente Bedrohlichkeit keinesfalls zu verschweigen ist. Ein starker Auftakt. Kaum treffender hätte man eigentlich auch das zweite Stück nicht benennen können, denn dunkle Energie ist es in der Tat, mit der man sich konfrontiert sehen darf. Auf die Schnelle wird man aber nicht durch diese vier Kompositionen tauchen, denn aufgrund der jeweiligen Spieldauer dürfte es eine gewisse Zeit beanspruchen, bis man da Licht am Ende des Tunnels sieht. Jedenfalls hat der Künstler definitiv seinen Weg gefunden und bietet letztendlich eine konsequente Fortsetzung seiner musikalischen Intentionen, was in dieser Sache auch überaus gut gelungen ist.

Auch wenn "His Master's Voice" nicht mehr frisch ist, so sollte das Album dennoch in diversen Mailordern noch erhältlich sein. Falls also gesichtet, so darf zugegriffen werden, zumal man für sein Geld auch ordentlich was geboten bekommt. In diesem Fall über siebzig Minuten dunkle Ambientkost. Ob Szymon Tankiewicz mit seinem Projekt noch aktiv ist, entzieht sich leider meiner Kenntnis, da vorliegendes Tondokument auch das bislang letzte Album darbietet.

Artikelbild Copyright: Malignant Records

  • Gesamtwertung
    8/10 Very good

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