JULII – Interregnum

Die Verbindung der Neoklassik mit martialischen Industrial ist eine mitunter sehr interessante Stilistik, wenn sie mit Durchschlagskraft und Emotionalität gespeist wird. Damit wäre ich bei Julii angelangt, dessen Vorwerk mich nicht wirklich umwerfen konnte. Ein anhaltender Spannungsbogen konnte damit nicht präsentiert werden und auch die Lebendigkeit schwächelte. Vielleicht kann man dies mit "Interregnum" richten, was am Anfang auch gar nicht schlecht aussieht. Frühzeitig kommt da eine gewisse Dramatik ins Spiel, welche man natürlich auch irgendwie erwarten darf. Denn wenn man sich das Schaffen von Julii etwas näher betrachtet, so scheint dabei das römische Imperium Dreh- und Angelpunkt zu sein. Mitunter baut sich das Geschehen langsam, aber zielstrebig auf, was zum Beispiel "Foreign Soil" preisgibt und im Titelstück sogar noch besser umgesetzt wird. Dramatik und Lebendigkeit ist somit die Basis, an die es sich zu halten gilt, denn dies sind die Aspekte, mit denen es bei Julii am besten funktioniert. Durch die ruhigen Passagen wird allerdings bei mir immer der Anschein erweckt, was ein Abflachen der sogenannten roten Linie anbelangt. Im Gegensatz zu "Rats Of The Senate" macht sich dieser Umstand hier zwar nicht so sehr bemerkbar, was aber auch einfach der Tatsache geschuldet sein kann, dass "Interrengum" eine vollwertige Publikation ist. Durch die Hinzunahme von Samples oder pompösen Elementen könnte ich mir jedoch auch gut vorstellen, dass dies noch aufwertender klingen würde.

Fazit: Gute Ansätze sind hier allemal vorhanden, zu den großen Vertretern jener Stilistik kann man sich dennoch noch nicht zählen. Aber wenn sich das mächtige "A Thousand Years" aufbäumt, dann zeigt sich hier wahres Potenzial. Die Zukunft wird es zeigen, und wem The Protagonist ein Begriff ist, der sollte mal Probe hören.

Artikelbild Copyright: Julii

  • Gesamtwertung
    6/10 Normal

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